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Kleine Anmerkung am Anfang: Es könnte etwas brutaler werden, deshalb nachher nicht beschweren, ich hätte nichts gesagt ;D
Prolog
Ich weiß nicht, wie viel Zeit bereits vergangen ist. Tage, es könnten aber genauso gut auch mehrere Wochen sein. Sicher ist nur, dass ich seit meiner Entführung kein Tageslicht mehr gesehen habe. Die Dunkelheit bedrückt mich und bei dem kleinsten Geräusch schrecke ich auf. Es ist wahrscheinlich die schlimmste Art der Folter, jemand anderem das Augenlicht zu nehmen. All den Schmerz könnte ich ertragen, doch mit der Zeit werde ich mich danach sehnen, die Wärme der Sonnenstrahlen auf meiner Haut zu spüren und den Wind, wie er sanft durch meine Haare weht. Das Zwitschern der Vögel, rauschendes Wasser... Ich sollte aufhören,es mir noch deutlicher vor Augen zu führen. Ich weiß nicht was ich tun soll. Meine Entführer werden nicht nachgeben, so viel ist klar. Ihre Gründe dagegen sind mir schleierhaft. Ich ahne es natürlich, doch bis jetzt sind sie noch nicht auf den Punkt gekommen. Bis jetzt war alles nur Vorgeplänkel, das Schlimmste erwartet mich noch. Und wie ich sie kenne, wird es weit über meine Vorstellungskraft hinausgehen. Am Ende wird mir wohl keine Wahl bleiben, doch ich fürchte, je länger ich warte, desto weniger Kraft werde ich haben. Wenn ich bloß einen Moment unbeobachtet wäre! Doch ich spüre ihre Blicke auf mir, diese abgrundtiefe Kälte. Meine Gedanken nieder zu schreiben ist die einzige Möglichkeit, damit ich nicht den Verstand verliere. Das Knistern des Feuers scheint lauter zu werden, als wüsste es, dass es bald neue Nahrung erhalten wird. Ich muss diese Papiere verbrennen und einfach darauf hoffen, dass sie es für die Taten einer Person halten, die allmählich verrückt wird. Vielleicht liegen sie damit nicht ganz falsch...
1.Kapitel
Ein leichtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Wie einfältig sie doch waren! Suchend sahen sie sich um, der Anführer brüllte etwas in einer fremden Sprache. So leicht zu täuschen... Ein geflüstertes Wort seinerseits und er war direkt vor ihnen verschwunden. Jedenfalls musste es in ihren Augen so wirken. Wenn sie wüssten, dass er sich keine fünf Meter von ihnen entfernt ein Lachen verkneifen musste, hätten sie ihn ohne Gnade... nun entweder getötet oder gefangen genommen, je nachdem wie sehr er sie gereizt hatte. Es wurde Zeit dem ganzen ein Ende zu setzen. Mit einem fast unhörbaren Scharren zog er eines seiner Schwerter hervor. Das Mondlicht brach sich in der einzigartigen Klinge und sandte helle Lichtpunkte aus, die auf den wiegenden Baumblättern tanzten. Kurz beobachtete er fasziniert das Schauspiel. Dann zog er sich die Kapuze vom Kopf, ob sie ihn nun sahen oder nicht spielte keine Rolle mehr. Er verlagerte seine Gewicht und der Ast unter seinen Füßen schwankte leicht. Er hielt inne. Anscheinend hatte einer seiner Verfolger es gehört, denn er hob den Blick nach oben. Das letzte was er sehen sollte, war eine Gestalt die mit wehendem Umhang von einem der Bäume auf ihn zu sprang. Mit dem rechten Fuß voraus traf er den Soldaten auf der Brust. Dieser ging nach Luft schnappend zu Boden. Die Klinge blitzte auf, und Blut rann ihm aus der sauber durchtrennten Kehle. Die anderen wirbelten herum. So langsam. Längst war er bei dem ersten von ihnen angelangt, hatte ihn mit der Breitseite seine Schwertes bewusstlos geschlagen. Jetzt gingen sie zum Angriff über. Vier gegen einen. Geschmeidig wich er dem ersten gegen ihn geführten Schwerthieb aus, tauchte unter dem zweiten durch und rammte dem Träger des Schwertes sein eigenes tief in den Körper, auf Höhe der Magengegend. Wie ein heißes Messer durch Butter zerschnitt die Klinge sowohl Rüstung als auch Muskeln. Der Mann brach zusammen und das Schwert blieb in seinen Körper stecken. Fluchend versuchte der Mann im Umhang er wieder herauszureißen. Gleichzeitig griff er mit der Linken an seinen Gürtel. Die drei, die übrige waren, schienen etwas Respekt vor ihm gewonnen haben. Dennoch unterschätzten sie ihn immer noch. Etwas blitzte in der nächtlichen Dunkelheit auf und der mittlere in der Formation sank getroffen und um Luft ringend zu Boden. Ein Messer steckte tief zwischen seinen Rippen und hatte die Lunge verletzt. Die beiden Soldaten beachteten ihren gefallenen Kameraden nicht weiter, sie wollten den Mann im Umhang nun so schnell wie möglich beseitigen. Inzwischen hatte dieser seine Klinge aus dem Körper des Toten befreit und griff nun mit der Linken abermals zu seinem Gürtel, zog eine zweites Schwert heraus, so schwarz wie die Nacht. Eines musste man den Soldaten lassen, sie waren mutig, auch wenn einer von ihnen, offensichtlich der Anführer bei dem Anblick der zweiten Klinge erbleichte. Der andere stürmte nach vorne und warf sich mit einem grobschlächtigen Schwert auf den Mann im Umhang. Fast schon gelangweilt trat er einen Schritt zur Seite und der Angreifer lief an ihm vorbei. Mit einem kräftigen Tritt in den Rücken beförderte er ihn auf den Boden, sodass er mit dem Gesicht auf der kalten Erde landete. Ein gezielter Stoß und sein Herz hörte auf zu schlagen. Der Mann im Umhang wandte sich nun an den verbleibenden, an den Anführer und trat mit lautlosen Schritten auf ihn zu. Er hatte inzwischen wieder etwas Farbe im Gesicht gewonnen und machte einen konzentrierten Eindruck. Er führte einen Schlag. Mit unglaublicher Leichtigkeit parierte der Mann im Umhang diesen und auch die folgenden. Schließlich wurde es ihm zu langwierig und mit einer schnellen präzisen Abfolge entwaffnete er den Anführer und zwang ihn auf die Knie. Er kreuzte seine zwei Schwerter, das eine tiefschwarz, das andere durchscheinend blau, vor der Kehle des besiegten. ,,Noch irgendwelche letzten Worte?“ fragte er emotionslos. ,,Wer bist du?“ flüsterte der kniende Mann, fast ehrfürchtig. ,,Nun, für dich wahrscheinlich dein Erlöser.“ Er zog eine nachdenkliche Miene. ,,Ich werde dir meinen Namen verraten, du wirst ihn schließlich schlecht weitererzählen können, nicht wahr? Ich wette du hast bereits von mir gehört... Schon mal den Namen Darian Vodril irgendwo aufgeschnappt?“ Die Augen des anderen weitete sich. ,,Dachte ich es mir doch.“ meinte Darian und ein fast bedauernder Ausdruck huschte über sein Gesicht. Mit einem Ruck bewegte er die Schwerter und der nun kopflose Körper des Mannes kippte nach vorne. Schnell trat Darian einen Schritt zur Seite und wandte sich von dem Blutbad ab. Während er wie ein Bote des Todes weg schritt, loderten rund um die Leichen Flammen auf.
2.Kapitel
Manchmal glaube ich fast, ihn zu spüren. Wir reisen immer noch, machen kaum Pausen, als ob sie wüssten, dass ihnen jemand auf den Fersen ist. Ich will mir keine Hoffnung machen wo keine ist, doch wenn er uns wirklich verfolgt, bete ich zu Sinestra, sie möge über ihn wachen. Meine Kräfte schwinden, sie müssen mir irgendwas verabreichen, dass mich schwächt. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass ich ihn nicht zu greifen bekomme. Wenn er doch nur näher wäre! Wenigstens kann ich wieder sehen. Sie scheinen erkannt zu haben, dass sie mich auf diese Weise nicht brechen könne. Ich fürchte mich vor dem, was als nächstes kommen wird. Ich weiß nicht wo wir uns befinden. Sie sind unzufrieden, durch den Wagen kommen sie langsamer voran als sie hofften. Mir soll es recht sein...Der Wagen hält an. Ist es wirklich schon wieder Tag? Sie reisen immer bei Nacht, bis früh in die Dämmerung. Sie scheuen das Licht. Was ist ihr Ziel?
Er träumte nicht von ihr. Hatte er die Spur verloren? Wieso hatte sie noch nicht versucht, sich mit ihm in Verbindung zu setzten? Konnte sie nicht? War sie vielleicht gar... Nein, sie war nicht tot. Er hätte es gespürt. Fragen, immer mehr Fragen auf die er keine Antwort wusste. Er ging schneller, rannte lautlos durch den Wald. Selbst bei Tag wurde es hier nicht richtig hell. Trotzdem sammelte sich die Hitze unter den Baumblättern, sie lastete drückend auf ihm. Er blieb stehen, lauschte, schlug de Weg zu dem nahen, rauschenden Fluss ein. Erst nachdem er sich sorgfältig umgeschaut hatte, kniete er sich ans Ufer und löste die Schnalle des Umhangs an seinem Hals. Ein ernstes, angespanntes Gesicht sah ihm aus dem klaren Nass entgegen. Sein Gesicht. Er fuhr sich mit den Finger durch die wirren Haare, machte es aber nicht besser. Wie lange war er nun schon hinter ihnen her? Fast zehn Sonnengeburten schätzte er. Hätte er doch wenigstens ein Pferd. Aber bis jetzt hatte er sich immer abseits der Wege und großen Städte gehalten. Die Gefahr erkannt zu werden, war zu groß, solange er noch in der Nähe von seiner Heimatstadt war. Der Stadt, in der alles begonnen hatte.
Er erinnerte sich, als wäre es gestern gewesen. Wie könnte er auch vergessen? Er stand alleine in einer Gasse, die bereits nach mehren Schritten in einer hohen Mauer endete. Für ihn wäre es ein leichtes gewesen, sie zu überqueren, wenn er gewollt hätte. Aber dazu war er nicht hier. Es war abends, die untergehende Sonne tauchte die Stadt in feuriges Licht und es entstanden Schatten, wo tagsüber keine waren. So wie an dem Platz, wo er stand, an eine Hauswand gelehnt. Wer ihn nicht kannte, würde denken er warte entspannt auf jemanden. Genau das Gegenteil war der Fall. Er sah hoch zu den Dächern. Mit seinen scharfen Augen erkannte er gerade noch eine Gestalt, die sich hinter einem protzigen Zierornament, die sich überall auf den Häusern der Adligen befanden, versteckte und schließlich aus seinem Blickfeld verschwand. Er lauschte, auf klirrende Rüstungen oder Rufe, die bedeuten würden, dass man ihn und die zwölf Leute, mit denen er sich hier getroffen hatte, entlarvt hatte. Doch er hörte nichts. Zur Sicherheit wartete er noch eine Weile, seine Gedanken schweiften ab. Seit zwei Jahren lebte er nun hier, seit dem Tag an dem er von einem der Bauern auf dem freien Feld gefunden worden war. Ohne Erinnerungen, nur mit einem Zettel auf dem ein Name stand. Er wusste nicht einmal, ob das wirklich seiner war. Ein Geräusch ließ ihn aus den Gedanken aufschrecken. Es klang, wie die rhythmischen laute von bloßen Füßen auf Stein. Nur seinen fast schon übermenschlichen Sinnen verdankte er es, sie zwischen dem Klirren der Rüstungen der Stadtwache ausmachen zu können. Er drückte sich etwas enger gegen die Hauswand, wurde eins mit dem Schatten. Noch so etwas, dass er konnte und keinen Grund dafür wusste. Er sollte eigentlich so schnell wie möglich verschwinden, bevor sie ihn entdeckten, doch die Neugier ließ ihn ausharren. Die Schritte kamen näher. Eine junge Frau, etwas jünger als er, bog hektisch in die Gasse ein. Angst und gleichzeitig wilde Entschlossenheit spiegelten sich in ihrer Miene, als sie merkte, dass der Weg blockiert war. Sie hatte ihn nicht bemerkt. Darian konnte nicht anders, als sie bewundernd zu beobachten. Ihre roten Haare fielen ihr in weichen Locken um das Gesicht, aus dem zwei tiefgrüne Augen schnell, aufmerksam umher huschten. Ihre Wangen waren vom Rennen gerötet. Sie trug nur ein schlichtes, weißes Kleid, dass fast schon unanständig kurz war und dessen Gürtel die schmale Taille der Frau betonte. Das Kleid sah mitgenommen aus, einer der kurzen Ärmel hing in Fetzen von ihrer Schulter, an der sie leicht blutete. Sie wirbelte zum Eingang der Gasse und zog einen Dolch. Endlich löste sich Darian aus seiner Starre, als die Soldaten immer näher kamen. Er legte von hinten eine Hand auf ihren Mund, damit sie sich nicht durch einen Schrei verriet und zog sie zu sich. Doch er hatte unterschätzt, wie schnell sie war. Sie drehte sich zu ihm um und zog ihm die Klinge über die Wange. Der Schnitt war nur oberflächlich. Sie war vielleicht schnell, aber nicht sehr kampferfahren. ,,Lass mich!“ zischte sie. ,,Ich helfe dir. Sei still“ sagte er leise und möglichst ruhig. Die Soldaten würden jeden Moment da sein. Er legte ihr seinen Umhang um die Schultern und zog die Kapuze über ihre auffälligen, roten Haare. Er stand mit dem Rücken zum Eingang der Gasse, schirmte sie mit seinem Körper vor Blicken ab und hielt sie mit beiden Händen an den Schultern fest, damit sie sich nicht los reißen konnte. Auf einmal passierte alles sehr schnell. Er sah wie sich ihr Mund öffnete, sie wollte etwas sagen. Gleichzeitig lief der erste Soldat vorbei, er spürte wie sich sein Blick in seinen Rücken bohrte. Darian hatte keine Wahl, wenn sie jetzt etwas sagen würde wäre alles vorbei. Er beugte sich runter und küsste sie. Sie verkrampfte sich sofort, sah ihn ungläubig an. Der Soldat lief weiter, rief den anderen etwas zu wie ,,Nichts, nur zwei Verliebte“ Erst als alle vorbei gelaufen waren löste er sich von ihr. Schon wieder unterschätze er ihre Schnelligkeit. Er spürte nur, wie seine Wange brannte und ihre erhobene Hand. Zitternd stand sie da und starrte auf den Abdruck ihrer Finger, der sich rot auf seiner Wange abhob. ,,Tut mir Leid“ sagte sie und wirkte immer noch etwas entsetzt. Er hob die Hand und rieb sich über die Wange. Als er seine Finger betrachtete, klebten kleine, ungewöhnlich intensiv rote Blutstropfen dran. Er hob den Blick zu ihrem Gesicht. Das Entsetzen war verschwunden, stattdessen starrte sie ihn unerschrocken, fast schon ein wenig widerspenstig an. ,,Du brauchst ein Versteck“ stellte Darian fest. Einen Moment war sie in Versuchung, den Kopf zu schütteln und sich aus dem Staub zu machen. Sie war bis jetzt ohne Hilfe ausgekommen, sie würde es auch weiterhin schaffen. Aber schließlich nickte sie ergeben und steckte den Dolch weg. ,,Aber ich habe kein Geld“ warnte sie ihn vor. Er lächelte leicht. ,,Da wo ich dich hinbringe, brauchst du kein Geld. Ich hoffe, du hast keine Höhenangst“ Leichtfüßig rannte er auf die Mauer zu, stieß sich ab, zog sich hoch und stand drauf. Er drehte sich um, ging in die Hocke und streckte ihr auffordernd eine Hand entgegen. Er sah ihr das Misstrauen förmlich an. Warum sollte sie ihm auch vertrauen? Aber schließlich ergriff sie seine Hand und stand einen kurzen Moment später neben ihm auf der Mauer. Erst jetzt merkte er, dass sie dünn war. Sehr dünn, abgemagert. An ihren Hand und Fußgelenken waren dünne Narben sichtbar. Als sie seinen prüfenden Blick bemerkte, röteten sich ihre Wangen leicht und sie sah zu Boden, verschränkte die Arme. Er blinzelte leicht, bevor er weiter nach oben kletterte. Dabei machte er sich hervorstehende Simse und Dachrinnen zu nutze. Oben auf einem Dach drehte er sich um, ein wenig überrascht, dass sie kurz darauf neben ihm stand. Er überspielte es aber und grinste. Ein wenig übermütig nahm er ihre Hand und rannte los. Das war seine Welt hier oben. Er sprang über die engen Gassen von Haus zu Haus und fühlte sich unendlich frei. Als würde er fliegen. Nach kurzer Zeit wurde er langsamer, als er merkte, wie angestrengt sie sich an seine Hand klammerte. Ungläubig sah sie ihn an. War er zu unvorsichtig gewesen? ,,Wir sind gleich da“ Kaum hatte er das gesagt, kam die Stadtmauer in Sicht und er wurde noch langsamer, duckte sich hinter einen Schornstein und spähte vorsichtig um die Ecke. Die Wachen sahen aufmerksam in die Stadt, sie würden ihn sehen. Er drehte sich zu dem Mädchen um. ,,Du musst mir jetzt vertrauen“ sagte er leise und wartete diesmal, bis sie nickte. ,,Hab keine Angst“ warnte er sie und nahm ihre Hand. Dunkelheit, Schatten legten sich wie Fäden über seinen Arm, wuchsen weiter, krochen über seine Finger zu ihr. Entsetzte starrte sie diese an. So was hatte sie noch nie gesehen. Er musterte sie und beobachtete, wie sie mit der zunehmenden Dunkelheit der Nacht verschmolz. Er stand auf und ließ ihre Hand los. Sie war kaum noch zu sehen und er wusste, dass es mit ihm genauso war. Er lief weiter und spürte, wie sie ihm folgte. Er nahm dennoch wieder ihre Hand und sprang ins Nichts. Er musste sich eingestehen, dass sie weder schrie noch sonst ein Geräusch von sich gab. Sie folgte ihm einfach. Geschmeidig landete er ein Dach tiefer und schließlich auf dem Boden. Sie schlichen eng an die Mauer gedrückt weiter, bis zu einem Durchgang. Er war verschlossen. Darian stellte sich vor die Tür, mit dem Rücken zu dem Mädchen, sorgfältig darauf bedacht, dass sie nichts sah. Er hatte ihr ohnehin schon zu viel offenbart. Er presste seine Handfläche gegen das Schloss und es sprang auf. Schnell zog er sie hinter sich hindurch, verschloss die Tür wieder und lief weiter, immer weiter. Erst als er ein dumpfes Geräusch hinter sich hörte blieb er stehen und drehte sich um. Sie lag am Boden und rührte sich nicht. Der Schatten lag nicht länger über ihr, im Gegenteil, sie schien fast ein wenig zu glühen. Er kniete sich neben sie und drehte sie auf den Rücken. ,,Du bist der Schatten. Ich bin das Licht“ flüsterte sie die Augen geschlossen. Irgendwas an der Art wie sie es sagte, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Ihre Augenlider flackerten kurz, als würde sich sich bemühen, ihre Augen zu öffnen. Dann lag sie ganz still. Er hob sie hoch. Ihre Haut war eiskalt. ,,Verdammt“ fluchte er und lief schnell weiter, in den Wald rein. Eine Hütte, die auf den ersten Blick verlassen wirkte, war sein Ziel. Die Tür sprang auf, als er nur noch ein paar Schritte entfernt war. Er legte sie auf das Bett, spähte in die Dunkelheit und verschloss dann sorgfältig die Tür. Er kniete sie neben das Bett und nahm ihre Hand. Tausend verwirrte Gedanken schossen ihm durch den Kopf, doch er besaß genug Selbstbeherrschung, um sie beiseite zu schieben und sie nur auf die Kälte in ihrem Körper zu konzentrieren. Er schloss die Augen und lenkte die aufkommende Wärme in ihren Körper, langsam. Er spürte nach einer Ewigkeit, dass es ihr besser ging und sank kraftlos zusammen, den Kopf auf dem Bett. Er fiel in einen unruhigen Schlaf.
Er kam blinzelnd wieder in der Wirklichkeit an. Inzwischen wusste er, was sie damals gemeint hatte. Er erinnerte sich, wie sie ihm irgendwann gestanden hatte, sie sei aufgewacht und habe ihn die ganze Nacht beobachtet, wie er schlief. Dass sie es bereits zu dieser Zeit gewusst hatte. Eigentlich schon, seit er sie vor den Soldaten versteckt hatte. Sie hatte es gewusst. Hätte sie es ihm doch nur früher gesagt! Er war so einfältig gewesen, zu stur um es sich einzugestehen. Und nur darum, waren ihnen nur wenige Tage geblieben. Grimmig stand er auf. Er würde sie retten. Um jeden Preis. Er mochte in der Unterzahl sein, aber er war klüger. Er war stark. Sie würden lernen, ihn zu fürchten.
(c) Sancaly
Now, shall we begin? - Khan
"In a world of locked rooms the man with the key is the king" - Zitat aus der Serie Sherlock
John: "Ich versteh's nicht."
Magnussen: "Den Spruch sollten Sie sich auf ein T-Shirt drucken lassen."
(...)
John: "Ich versteh's immer noch nicht."
Magnussen: "Und da haben wir etwas für die Rückseite des T-Shirts." - Zitat aus der Serie Sherlock

Now, shall we begin? - Khan
"In a world of locked rooms the man with the key is the king" - Zitat aus der Serie Sherlock
John: "Ich versteh's nicht."
Magnussen: "Den Spruch sollten Sie sich auf ein T-Shirt drucken lassen."
(...)
John: "Ich versteh's immer noch nicht."
Magnussen: "Und da haben wir etwas für die Rückseite des T-Shirts." - Zitat aus der Serie Sherlock

Dann bekommst du auch mal Feedback von mir. ^-^
Man erfährt ja bisher noch nicht viel von der Geschichte, aber es wirkt auf mich wie eine Mittelalter-Fantasy-[Lovestory]-Rettungsmission, was also ziemlich genau meinen Geschmack trifft. [ Lovestory habe ich zwar jetzt einfach mal reininterpretiert, aber bei einem männlichen und einem weiblichen Protagonisten ist es ja meistens so, dass sich eine Lovestory entwickelt ;) ] Ich finde deinen Schreibstil wirklich gut und auch der Prespektivenwechsel passt perfekt in die Geschichte, vor allem auch der Wechsel aus ich-Perspektive in er-/sie-Perspektive gefällt mir sehr, ist ungwöhnlich und daher interessant.
Bisher finde ich aber, dass die Protagonisten zu overpowered sind. Vor allem im ersten Kapitel ist das sehr auffällig, weil Darian ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen einen ganzen Haufen Wachen fertig macht, und dann fand ich es noch etwas unrealistisch, dass sich das Mädchen einfach so aus seinem Griff befreien kann, ich meine, wenn sie schon von 'normalen' Soldaten verletzt wird - siehe Kratzer an der Schulter, von dem ich jetzt vermuten würde, er kommt von einem oberflächlich getroffenen Schwerthieb - und er wie gesagt einen ganzen Haufen davon problemlos erledigt, dann ist das irgendwie komisch, wenn eine vergleichsweise mittellos wirkende Frau sich da einfach so befreien kann und ihm noch nen Kratzer im Gesicht verpasst. Ich weiß jetzt natürlich nicht, wies weitergeht, das könnte ja auch an diesem Licht-Schatten-Ding liegen, dass sie sich von ihm befreien konnte, aber im Moment wirkt es auf mich noch sehr Mary Sue mäßig. Vielleicht klärt sich das später in der Geschichte noch auf, aber ein paar offensichtliche Schwächen wären noch gut, würde es ein wenig realistischer machen.
Alles in allem finde ich es wirklich gut und hoffe, dass du bald weitere Kapitel schreibst und sie hier reinstellst, es interessiert mich nämlich brennend, wies weitergeht. ^-^
#IchrasieremichnichtfürSherlockHolmes
#HausHolmes
#IchsehnemichnachdemNektarihrerHaut
#FrissmeineTulpeduPenner

Haha, okay danke für dein ausführliches Feedback ;D
Das Problem könnte auch sein, dass ich einen recht großen zeitlichen Abstand zwischen dem ersten und zweiten Kapitel hatte und im ersten noch nicht so richtig wusste, wie sich das später Entwickeln sollte (was ich ehrlich gesagt auch jetzt noch nicht ganz sicher weiß). Schwächen werden natürlich noch kommen, das am Anfang sollte wohl eben ein wenig zeigen, dass Darian recht mächtig ist, außerdem spielt das erste Kapitel zeitlich gesehen auch nach der Erinnerung, in der er die Frau kennengelernt hat und da war er nun mal noch nicht so mächtig ;D
Ich werde auf jeden Fall weiter schreiben, das gibt mir jetzt auch ein bisschen Ansporn mich mal dazu aufzuraffen und wer weiß was am Ende noch daraus wird :)
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Wie gesagt, da ich ja nicht weiß, wies weitergeht, kann ich ja nur sagen, was mir jetzt auffällt. ^-^ Aber das ist ja recht häufig so, dass am Anfang selbst in schlimmen Situationen für die Protagonisten noch alles Friede-Freude-Eierkuchen ist und die Tragödie erst unerwartet später anfängt. ^-^ Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wies weitergeht, ist bisher echt eine schöne Geschichte. ^-^
#IchrasieremichnichtfürSherlockHolmes
#HausHolmes
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#FrissmeineTulpeduPenner

Alles klar vielen Danke, ist bisher glaube ich auch die Geschichte, die mir meiner Meinung nach am besten gelungen ist :)
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