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Die hier war für einen Geschichtenwetti (wie fast alle Geschichten, die ich in letzter Zeit geschrieben hab ó.ò )
Es sind 1262 Wörter, ich hab versucht, mich so kurz wie möglich zu fassen... kürzer gings nicht xD
Ich hoffe, diese ... 62 Wörter zu viel sind nicht schlimm ;3
~ Jedenfalls hier eine miserable Geschichte... xD Na gut... ach... doch, sie ist schlecht. xD
Ich kann mich nicht kurz fassen *fängt an zu schreien* xD
Arwen. Auch wenn hier die Dämonenflügel fehlen xD
Nur damit ihr es wisst...! xD
Schatten, die vom Licht einer Kerze erzeugt wurden, tanzten an den Wänden, während ich durch die Flure des Hauses schlich.
Ich hatte Dinge über Deria's König herausgefunden, die von großer Bedeutung waren. Sie könnten ihn vernichten.
Leise öffnete ich die Schlafzimmertür und schob sie langsam auf. Vorsichtig trat ich ein, mit der Kerze in der Hand.
Als ich die Tür schließen wollte, wurde ich von hinten gepackt. Eiskalter Stahl legte sich an meine Kehle und ich stieß ein leises Zischen aus. „Zengat!“
Der Mann hinter mir stieß ein erschrockenes Quietschen aus, als ich ihn so anfuhr. Rasch nahm er den Dolch weg, packte meine Schultern und drehte mich zu sich um.
Finster starrte ich dem großen Vampir in die Augen, die mich ungläubig anstarrten. Dann lächelte er.
„So so... hast du Dúath etwa abserviert und dich endlich für mich entschieden?“, fragte er, woraufhin ich seufzte.
„Nein, Zengat. Allerdings gibt es etwas, über das ich mit Xantor, Briar und dir sprechen muss. Am besten gehen wir dazu an unseren geheimen Treffpunkt. Den anderen beiden habe ich schon Bescheid gesagt – sie sind schon auf dem Weg dorthin.“
Überrascht zog er die Augenbrauen hoch. „Und warum bist du höchstpersönlich zu mir gekommen?“, bohrte er nach. „Weil ich dich nicht alleine durch die Straßen gehen lassen kann“, erwiderte ich.
Es war nicht die Wahrheit, aber auch keine Lüge – Zengat war schlimm. Er war ein Weiberheld... und das, obwohl er ein Assassine war.
Gemeinsam mit ihm verließ ich das Haus und machte mich auf den Weg zu dem geheimen, unterirdischen Tunnelsystem, das wir vor langer Zeit entdeckt hatten...
Wir saßen an einem kleinen, rustikalen Holztisch mit ebenso rustikalen Holzbänken. Spinnenweben hingen überall, was uns schon lange nicht mehr störte.
„Ich habe etwas über König Degan herausgefunden. Er ist nur eine Marionette. Er ist nicht derjenige, der Deria wirklich leitet – wer Deria wirklich leitet, weiß ich nicht. Allerdings könnten wir in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, wenn irgendjemand erfährt, dass wir das wissen“, erklärte ich leise.
„Und was sollen wir jetzt, deiner Meinung nach, tun?“, hakte Xantor nach. Leicht verzog ich das Gesicht. „Wenn ich das wüsste, würde ich es euch sagen“, antwortete ich dem Dämon und lehnte mich leicht an die Wand hinter mir.
„Allerdings habe ich im Moment genug andere Probleme, mit denen ich mich beschäftigen muss. Wie auch immer... ich werde schon damit fertig werden“, murmelte ich mehr zu mir selbst, als zu den anderen.
„Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn du Hilfe brauchst...“, begann Zengat und lächelte mich mit einem Hauch von Fangzahn an.
Schwach erwiderte ich dieses Lächeln. „Danke, aber nein danke. Wenn ihr allerdings alle drei Wein mit mir trinken wollt, sage ich nicht nein...“
„Okedoke! Also, alle auf zu Arwen! Lasst uns saufen bis zum umfallen!“, beschloss Xantor und klatschte einmal in die Hände, ehe er aufsprang.
„Jaaa! Alkohol!“, stimmte Zengat fröhlich mit ein und grinste vergnügt, wie ein kleines Kind.
Briar warf mir allerdings nur einen Blick zu, der mehr als deutlich 'ernsthaft' ausdrückte.
Ich zuckte nur leicht die Schultern, erhob mich und verließ mit den Dreien das geheime Tunnelsystem. Es gab – praktischerweise – einen Ausgang, der zu meinem eigenen Haus führte. Mit Dúath wohnte ich nämlich nicht darin, sondern bei ihm.
Bald schon saßen wir sturzbesoffen im Wohnzimmer, sangen sinnlose Lieder und hatten anscheinend eine Menge Spaß. Das flaute irgendwann ab – nämlich, als Xantor und Briar eingeschlafen waren.
Torkelnd ging ich zum Sofa, deckte die Zwei zu und setzte mich dann frech auf Zengat's Schoß.
„Soooo.... jetzt kann ich ja machen, was ich die ganze Zeit schon machen wollte“, murmelte ich und küsste ihn sanft. Er brummte überrascht, machte aber mit.
Verdammt, er war ein Vampir – als ob er bei sowas nein sagen würde...
Schmatzend wachte ich auf, eng an jemanden gekuschelt, der sehr nach Zengat roch.
Nanu? Zengat? Mein Kopf schmerzte, als ich ihn hob, und stöhnend ließ ich ihn auf das Kissen zurücksinken.
„Götter... wie viel hab' ich schon wieder getrunken?“, fragte ich mich selbst.
„Zu viel, so wie es aussieht.“
Ruckartig setzt ich mich auf und starrte Dúath Dagnir, den Gott der Flüche an, der da im Schlafzimmer stand, die Arme vor der Brust verschränkt. Enttäuschung lag in seinen Augen und langsam senkte ich den Blick.
„Es... es tut mir Leid“, wisperte ich, woraufhin er tief seufzte und zum Bett kam. Vorsichtig setzte er sich auf die Bettkante. „Du bist zu jung, Arwen“, erwiderte er sanft. „Auch wenn ich dich von ganzem Herzen liebe, halte ich es für besser, wenn du erst einmal herausfindest, wer du bist und zu was du fähig bist. Wenn du das geschafft hast, weißt du, wo du mich findest.“
Nachdem er diese kleine Ansprache beendet hatte, gab er mir einen Kuss auf die Schläfe und verschwand.
Einen Moment sah ich noch an die Stelle, an der er vorhin noch gesessen hatte, dann schloss ich die Augen.
„Er... hat dich abserviert, hm?“, fragte Zengat leise, der mich ruhig ansah.
Erschrocken starrte ich zu ihm – war er die ganze Zeit schon wach gewesen?
Mein Kopf schmerzte noch mehr, dank der ganzen ruckartigen Bewegungen. Sanft drückte mich der Vampir zurück in die Kissen und seufzte leise. „Ich bin für dich da, Arwen. Das weißt du“, murmelte er.
Ich schloss nur erneut die Augen und blieb eine Weile schweigend liegen. „Ich weiß, Zengat“, erwiderte ich leise. „Ich weiß...“
Lange Zeit war es still im Zimmer. Mittlerweile lag er wieder neben mir und hielt mich in den Armen.
Ich hatte nicht geweint, war aber oft genug kurz davor gewesen, weshalb ich mich lieber mit Dúath's Worten befasst hatte.
Was meinte er damit, wer ich war und zu was ich fähig war? Es verwirrte mich und machte die Kopfschmerzen nicht besser.
„Was beschäftigt dich?“, fragte Zengat leise und einen Spalt breit öffnete ich die Augen, um ihn anzusehen.
„Dúath's Worte...“, antwortete ich leise, woraufhin er brummte.
„Tja, Kleines, ich weiß nicht, was er damit gemeint hat... bevor du mich das fragst. Aber vielleicht solltest du dir einfach mal keine Gedanken darüber machen und noch ein wenig schlafen. Die Kopfschmerzen werden dadurch, dass du wach bist, auch nicht besser.“
Grummelnd drehte ich mich von ihm weg und er vergrub frech das Gesicht in meinem Haar.
„Wir haben aber auch noch andere Probleme. Das Geheimnis des Königs beispielsweise“, erwiderte ich. „Und diese Probleme können nicht warten.“
„Oh, alle Probleme können warten... na gut, das vielleicht doch nicht... Was gedenkst du denn zu tun?“
Ich lächelte bitter und sah die gegenüberliegende Wand an. „Wenn ich ehrlich bin... keine Ahnung. Wir können immerhin nicht einfach in den Thronsaal spazieren, den König umbringen und die Herrschaft über Deria übernehmen, auch wenn ich das manchmal ganz gerne machen würde.“
„Hehe... Arwen... du bist die Königin der Unterwelt und behauptest, du könntest das nicht machen? Aber okay, ausprobieren würde ich es auch nicht...“
„Wir wissen nicht, wer Degan steuert. Wir haben keine Ahnung, wer hinter all dem steckt. Aber irgendwann werden wir es wissen... und dann werden wir an der Spitze Deria's stehen und diese Stadt zum erblühen bringen! Unter Degan leiden die Menschen nur. Es gibt hier nicht ohne Grund viele Diebe und Assassinen... und von den Bettlern will ich gar nicht erst anfangen. Irgendwann werde ich Deria's Königin sein.“
„Das bist du doch schon“, flüsterte Zengat mir frech ins Ohr. „Auch wenn du bisher nur Deria's Unterwelt regierst... Aber das ist ein Anfang. Du kannst alles erreichen, wenn du es nur willst...“

Noch eine für einen Geschichtenwetti - Dylan hat einer ehemaligen Freundin gehört, ich sehe es aber nicht ein, die Geschichte deshalb zu ändern :'D
Es war mal wieder soweit – unsere Schule hielt ein Sportfest ab.
Ich war nicht sonderlich schlecht, aber auch nicht besonders gut – deshalb hatte ich mich freiwillig dafür gemeldet, Getränke zu verkaufen.
Eisgekühlte Getränke.
Von dem Ort aus, wo der Stand aufgebaut worden war, hatte ich einen prima Blick auf den Sportplatz – das hieß, dass ich mir alles ansehen konnte und nur ab und an ein Getränk verkaufen müsste.
Naja – insofern überhaupt jemand herkam, um eines zu kaufen. In der Regel mied man mich nämlich, da ich ein Säbelzahntigervampir war. Anscheinend wirkte ich auch nicht sehr vertrauenswürdig – dieser Effekt wurde durch meine langen Zähne hervorgerufen.
Zähne, die eigentlich für gar nichts gut waren.
Blut musste ich mit einem Strohhalm aus der Flasche trinken – verdammt nochmal, mit einem Strohhalm! Aus einer Flasche!
Das war unter der Würde eines jeden, wahren Vampirs. Und auch wenn ich einer anderen Gattung der Vampire angehörte – ich war ein Vampir.
Mein Blick wanderte zu dem anderen Getränkestand, den man aufgebaut hatte – angeblich, weil es viele Besucher gab.
Dass ich nicht lachte! Ich wusste genau, warum man ihn aufgebaut hatte.
Schweigend sah ich wieder weg und horchte auf, als die Fanfaren erklangen, die verkünden sollten, dass das Sportfest begann.
Wir waren eine Schule voller magischer Wesen – unsere Sportfeste liefen... anders ab. Trotzdem hatten wir auch viel von den Menschen übernommen, was mich nicht störte – ich nahm ja nicht teil.
Das Geräusch von Hufen auf hartem Boden ertönte. Wie gebannt beobachtete ich Dylan, der mit anderen Zentauren eine Runde über den Sportplatz drehte, um sich aufzuwärmen.
Er ließ seine Muskeln spielen und ein leises, verliebtes Seufzen entglitt mir.
Rasch sah ich mich um. Gut. Keiner war in der Nähe, der das gehört haben könnte.
Wieder beobachtete ich Dylan. Er war der sportlichste Typ an unserer Schule – und er war sehr attraktiv.
Sein braunes Haar passte wundervoll zu den blauen Augen. Seine Haut war leicht gebräunt, was vermutlich daher kam, dass er viel Zeit in der Sonne verbrachte.
Er war muskulös und gutaussehend – sogar der Pferdekörper war bestens trainiert.
Ja... Dylan wirkte kraftvoll, mächtig und war wunderschön. Ob ich mich in ihn verliebt hatte? Definitiv.
Doch es gab viele Mädchen, die ebenso für ihn empfanden. Es gab kaum jemanden, der seinem Charme widerstehen konnte.
Er war das Bild eines Mannes – eines wahren Mannes!
Sicher würde sich sein Fell weich anfühlen, wenn ich es berühren würde. Die Muskeln darunter würden sich deutlich abzeichnen und ...-
Mein Gedankengang wurde jäh unterbrochen, als sich jemand dem Stand näherte.
Die Zentauren, die eben noch auf dem Sportplatz waren, hielten jetzt direkt auf meinen Stand zu.
Nach einem kurzen Blick bemerkte ich auch wieso – die Leute standen Schlange und es gab keine Möglichkeit für die Jungs, schnell an die Reihe zu kommen.
„Du bist doch die kleine Morena, richtig?“, fragte Dylan. Seine Stimme hatte eine unglaubliche, angenehme Tiefe und brachte jedes Mädchenherz zum schmelzen.
„Ähm... hallo?“
Eine Hand wedelte vor meinem Gesicht herum und blinzelnd blickte ich auf, direkt in die blauen Augen Dylan's.
Von der Nähe sah er noch schöner aus, als von weitem.
„Bist du fertig damit, mich anzuschmachten?“, hakte er nach und verschränkte die Arme vor der Brust.
„J...ja“, stammelte ich und wäre am liebsten im Erdboden versunken. Oh ja, das war peinlich.
„Sehr gut. Wir hätten dann gerne Wasser, für jeden von uns... Robin zahlt.“
Er deutete auf einen der anderen Zentauren, der dann leicht schmollte. „Immer ich“, brummelte er und zog seinen Geldbeutel aus der Tasche, die er an einem Gürtel hängen hatte, während ich den Getränkekasten hervorzog und mit leicht zitternden Händen Flaschen herausholte.
Ich reichte den Zentauren die Flaschen, kassierte das Geld und beobachtete, wie sie wieder gingen.
Langsam sank ich auf den Stuhl und fuhr mir mit einer Hand durchs Haar.
Was hatte ich da nur für einen peinlichen Auftritt hingelegt? Ich hatte ihn angeschmachtet und dann auch noch mit ja geantwortet, als er mich fragte, ob ich dann mal fertig damit wäre.
Es schien ihn amüsiert zu haben – aus welchem Grund auch immer. Wenigstens hatte er mich nicht angegiftet oder sonstiges...
Seufzend schloss ich die Augen, während die Sonne heiß auf den Sportplatz herabschien.
Wieder und wieder begann ich mir eine Frage zu stellen – ich liebte Dylan... aber liebte er auch mich?

Noch eine Wettigeschichte (ich habe euch gewarnt)
Auch wenn einige Charas ehemaligen Freundinnen, die mein Vertrauen ziemlich ausgenutzt haben, gehört haben, sehe ich es auch hier nicht ein, irgendwas zu ändern. Warum auch? Stört ja keinen :'D
~ Jedenfalls ist hier die Geschichte (sogar inklusive Charaktere & Copyright!xD)
Ihr müsst euch die Kinder von Tahirah und Tahirah selbst nur ohne die Ohren & Schwänze vorstellen :P
Und Uriel... ohne die Hörner (und ohne Brille, er hat eigentlich keine, er ... war nur als Großmutter verkleidet... auf dem Bild... xD)
Und Theissen einfach mit normalen Ohren ;P ~
Tahirah ©Nannys Baby
Theissen ©Filly12
Lomasi ©Rehkopf
Aidan ©Filly12
Chantal ©Aniyla
Ceara ©Nannys Baby
Riku ©Luciel
Uriel(der blauhaarige Typ ;P) ©Luciel
Gemeinsam mit meinen fünf Kindern, Theissen und Uriel war ich an die Nordsee gefahren. Für normale Menschen wäre das sicher nichts besonderes gewesen – etwas alltägliches zwar auch nicht, aber es wäre nicht... aufregend gewesen.
Für uns aber war es das. Wir lebten gar nicht in der Welt der Menschen – eigentlich.
Normalerweise waren wir in Alandruel, der Welt, in der wir geboren worden waren und in der wir auch lebten.
Sie war unsere Heimat – trotzdem hatten wir einen Ausflug gemacht.
Mittlerweile war ich allerdings der Meinung, dass jedes Meer in Alandruel ebenso gut gewesen wäre – wenn nicht sogar besser. Theissen hatte ein Meer in der Welt der Menschen nur vorgezogen, da hier keine Meerjungfrauen lebten.
Ich hatte seinem Gedankengang folgen können, weshalb ich eingewilligt hatte, hierher zu kommen.
Und da waren wir nun – an der Nordsee.
Es war ein sehr sonniger, allerdings auch ein wenig bewölkter Tag. Kurz gesagt: Das Wetter war ein wenig... sprunghaft.
Mal verdeckten die Wolken die Sonne, dann schien sie wieder hindurch.
Meine Kinder hatten angefangen gemeinsam eine Sandburg zu bauen, aber nicht, ohne sich dabei ständig gegenseitig zu behindern oder ab und an zu zoffen. So war es eben, wenn man Fünflinge hatte.
Mein Gesichtsausdruck nahm mörderische Züge an, was mir aber erst bewusst wurde, als mich irgendwelche anderen Leute am Strand anstarrten.
„Tahi...“, murmelte Theissen. „Du wirst angestarrt... und das, obwohl du hier keine Katzenohren und keinen Katzenschwanz hast, so wie die Kinder...“
Langsam sah ich zu dem blonden Kerl mit den Sommersprossen auf und lächelte spöttisch. „Na und? Sollen sie mich doch anstarren. Habe ich etwas zu verbergen?“
„Ja. Deine wahre Gestalt“, grummelte Uriel, der nur ein kleines Stück entfernt auf einem Handtuch lag und sich sonnte.
Das war wirklich ungewöhnlich für einen Vampir – aber wenn es ihm Spaß machte...
„Da hat er recht“, erwiderte Theissen und ich verdrehte genervt die Augen.
„Mach dir nicht in die Hose, Blondi“, konterte ich und schmollend wandte er sich von mir ab.
Wir waren eine... sehr ungewöhnliche Familie. Nicht nur wegen unserer Herkunft, sondern auch, weil ich Theissen nicht liebte. Was er für mich empfand, wusste ich nicht – aber es war mir auch egal.
Es gab Leute, die hatten bereits behauptet, ich hätte keine Gefühle. So ganz stimmte das nicht – ich liebte meine Kinder mehr als alles andere. Aber vielleicht war ich nicht unbedingt fähig, jemanden wirklich bedingungslos zu lieben – mal abgesehen von denen, die ich selbst in die Welt gesetzt hatte.
Meine Eltern waren Assassinen gewesen – was zwangsläufig dazu führte, dass ich auch eine wurde. Bis zu meinem 23. Lebensjahr hatte ich Aufträge ausgeführt – und dann war ich unter einem pinken Huhn aufgewacht.
Später hatte sich herausgestellt, dass das irgendeine kranke Gottheit war – naja, für das Volk, das uns dorthin gebracht hatte jedenfalls – und wir dem Ding geopfert werden sollten.
Wir hatten allerdings rechtzeitig fliehen können – ja, wir. Theissen, Uriel, Lime und Horst von den lila Weiden, der sich selbst den Künstlernamen SkrillexX666 verliehen hatte.
Sie alle waren schräge Typen – aber war ich das nicht auch?
„Tahirah, über was denkst du nach?“, fragte Uriel neugierig, woraufhin ich eine Augenbraue hochzog und ihn spöttisch musterte.
Seine Haut war immer blass – da konnte er sich sonnen, so lange er wollte.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Vam...pfff-“
Theissen hielt mir den Mund zu, damit ich das Wort nicht aussprechen konnte. Als er sich sicher war, dass ich es nicht beenden würde, nahm er die Hand wieder weg und ich starrte ihn finster an.
„Wirklich, Blondi? Es ist niemand in der Nähe, der das hören könnte. Außerdem könnte ich ihn ja auch einfach aus Spaß so nennen, meinst du nicht auch?“
Er schüttelte den Kopf. „Tahi, das ist wirklich zu gefährlich. Und unverantwortlich!“, behauptete er, woraufhin ich amüsiert grinste.
„Echt jetzt? Gefährlich? Blondi, wir haben die schrägen Typen überlebt, die uns an ein pinkes Riesenhuhn verfüttern wollten, das gar nicht existiert. Wir haben Horst überlebt. Und du behauptest, es wäre gefährlich, hier Vampir zu jemandem zu sagen? In welcher Welt lebst du denn?“, fragte ich lachend.
„Ja, wäre es! Die Menschen wissen nicht, dass sowas wirklich existiert!“, erwiderte er, woraufhin er sich gehetzt umsah.
Der Typ hatte wirklich Probleme. Und der war der Vater meiner Kinder? Was sollte nur aus ihnen werden?
„Wie auch immer. Ich schnappe mir jetzt meine Kinder und kaufe ihnen ein Eis. Du kannst ja solange darüber nachdenken, was schlimmer ist – jemanden Vampir zu nennen oder herumzuschreien, dass es die wirklich gibt.“
Gelassen erhob ich mich und machte einen Schritt auf meine Rasselbande zu, als Theissen sich erhob und mich sachte am Arm festhielt.
„Tahirah! Du bleibst jetzt da und regelst das mit mir!“
Langsam – ganz langsam – drehte ich mich zu Theissen um, wobei er mich noch immer festhielt. „Was gibt es da noch zu regeln, Theissen? Etwa, dass du gar nicht denken kannst?“, fragte ich kühl.
Uriel setzte sich langsam auf und beobachtete uns mit der Begeisterung eines Kleinkindes. „Das wird ja immer besser“, murmelte er grinsend.
Ich schenkte ihm keine Beachtung – ich war viel zu sehr damit beschäftigt, Theissen mit meinem Blick durchbohren zu wollen.
Der Elb schluckte nervös und schwieg einen Moment, ehe er wohl versuchte, einen schlauen Spruch zu bringen.
„Wag es nicht, Blondi. Du weißt, wie das endet“, flüsterte ich und lächelte ihn boshaft an.
„Ach? Wie denn?“, fragte er herausfordernd, woraufhin sich mein Lächeln zu einem Grinsen ausweitete.
„Oh... das weißt du ganz genau, Blondi...“
Unbeholfen sah er zu Uriel, mit einem Blick der deutlich sagte: 'Weißt du, was die meint?'
„Du bist wirklich eine Witzfigur, Blondi. Und du sollst ein berühmter Po...-“
„Tahirah!“, rief er empört aus und starrte mich mit großen Augen an. „Die Kinder hören zu!“
„Denkst du etwa, die wüssten noch nicht, was du gemacht hast, bevor du deinen...-“
„TAHIRAH!“
Grummelnd sah ich zu ihm auf. „Was?!“, fauchte ich ihn gereizt an. „Musst du mich ständig unterbrechen?!“
Er nickte heftig, während er rot anlief. Warte – war ihm das PEINLICH?!
„... Theissen, lass mich los, bevor ich dir ernsthaft wehtue. Passt ihr beiden auf die Kinder auf, auch wenn ich bezweifle, dass ihr dazu fähig seid!“, grollte ich.
Grob löste ich mich aus Theissen's Griff, dann stolzierte ich wie eine Königin über den Strand, um zurück zum Hotel zu kommen, wo wir ein wirklich großes Zimmer bekommen hatten.
Trotzdem mussten die Kinder als Katzen schlafen, damit der Platz ausreichte.
Stunden waren seit diesem Vorfall vergangen und dunkle Gewitterwolken verhüllten den Himmel. Ich saß im Hotelzimmer und sah schweigend nach draußen, während ich darüber nachdachte, was am Strand passiert war – und das seit Stunden.
Die Tür wurde aufgesperrt und geöffnet. Fröhliches Kinderlachen drang ins Zimmer, als mein Nachwuchs hereingestürmt kam, gefolgt von Uriel und Theissen.
Beide wirkten ziemlich müde und erschöpft, während die Kinder noch ziemlich munter waren.
Mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtete ich meine sehr sandigen Kinder. „Ceara, Chantal, Lomasi...-“
„Slagathor der Schlächter!“, korrigierte sie mich.
„... na gut, Slagathor der Schlächter... Aidan und Riku – geht euch waschen. Uriel hilft euch dabei“, erwiderte ich seufzend.
Vielleicht sollte ich wirklich mal mit denjenigen reden, die dafür verantwortlich waren, dass Lomasi Slagathor der Schlächter genannt werden wollte...
Wenn ich doch nur wüsste, wer es war. Aber dieses kleine, gerissene Mädchen wollte es mir ja nicht sagen. Na gut.
„Und Theissen – du bleibst da. Wir haben noch etwas zu besprechen.“
Während Uriel grummelnd mit den Kindern im Badezimmer verschwand, blieb Theissen und starrte mich finster an. „Ich hab nicht vergessen, was du am Strand gesagt hast“, erwiderte er.
„Gut. Ich nämlich auch nicht. Wenn wir schon dabei sind – es tut mir nicht Leid. Absolut nicht. Es ist einfach die Wahrheit. Und weißt du was ebenso wahr ist? Du bist ein Weichei. Was soll aus den Kindern werden, wenn du dich nicht einmal traust, in Alandruel ans Meer zu gehen und darin zu baden, nur weil Meerjungfrauen in der Nähe sein könnten? Was soll aus den Kindern werden, wenn du...-“
„Halt!“, fuhr Theissen mich an und stemmte die Hände in die Hüften – eine sehr feminine Geste, wie ich fand. Er war eben die Frau in der Beziehung, nicht ich – auch wenn ich die Kinder neun Monate im Bauch getragen und dann mitten in einem Angriff bekommen hatte...
Sogar die Typen, die uns angegriffen hatten, hatten panisch herumgeschrien. Klar. Aus den Kindern konnte WIRKLICH etwas tolles werden, bei dem Vater!
Ich war die Einzige gewesen, die erst nicht geschrien hatte.
Zurück zum Thema!
„Jetzt bin ich dran mit reden! Was soll denn aus den Kindern werden, bei der Mutter? Du warst eine Mörderin und bist nicht fähig, zu lieben oder nett zu sein! Du … du bist ein hinterhältiges, dreckiges...-“
Bevor ich ihn angreifen konnte, packte mich jemand an der Hüfte und zog mich zurück. Uriel drückte mich an sich, damit ich Theissen nichts schlimmeres tun konnte.
Die Kinder standen mit großen Augen im Badezimmer und starrten zu uns.
Anscheinend waren wir doch sehr laut geworden.
Gerade wollte ich den Mund öffnen, um Uriel UND Theissen anzufahren, als das laute Donnergrollen die Erde erzittern ließ.
Anders ließ es sich nicht beschreiben.
Wortlos starrte ich nach draußen und machte mich etwas kleiner. Es gab wenig, vor dem ich Angst hatte – Gewitter zählten zu diesen wenigen Dingen.
Aber das hier war kein normales Gewitter – es war ein richtiger Sturm.
Vom Hotel aus hatte man einen guten Blick aufs Meer – die Wellen türmten sich hoch auf, um dann zu brechen. Sonnenschirme und andere Dinge, die noch am Strand gelegen oder gestanden waren, wurden vom Wind fortgerissen.
Wie gebannt starrte ich nach draußen. Es war dunkel – diese tiefe Schwärze wurde nur gelegentlich vom gleißenden Licht eines Blitzes erhellt.
Im einen Moment hielt Uriel mich noch fest – dann verwandelte ich mich in eine Katze und verkroch mich unter eines der Betten.
Völlig verwirrt sah sich der blauhaarige Typ um, ehe er unters Bett sah und eine Augenbraue hochzog. „Sieh an, sieh an... die große, blutrünstige Assassinin hat also Angst vor Stürmen?“, spöttelte er.
Ich ignorierte ihn. Theissen kniete sich neben das Bett und sah dann ebenfalls darunter. Er schien lange zu zögern, ehe er die Arme leicht ausbreitete. „Komm her... ich beschütz dich“, murmelte er.
Er... wollte mich beschützen? Vor einem Sturm? Unmöglich. Vor sowas konnte man niemanden schützen. Stürme waren Naturgewalten.
Andererseits... wenn ich mich in seine Arme schmiegte, konnte ich mich ein wenig sicherer fühlen – oder?
Lange haderte ich mit mir selbst, dann kroch ich unter dem Bett hervor, nahm wieder meine menschliche Gestalt an und wurde von ihm in eine Umarmung gezogen.
Uriel stieß ein leises, verärgertes Schnauben aus. Ich wusste, dass es ihm nicht passte, dass ich von Theissen Kinder bekommen hatte und nicht von ihm.
Ich hatte sein Tagebuch gelesen. Das musste er aber nicht wissen...
„ATTACKE!“, quietschte Ceara plötzlich und stürmte mit ihren Geschwistern auf Theissen und mich zu. Sie schlangen die dünnen Ärmchen um uns und kuschelten sich eng an uns.
„Tahirah? Es... tut mir Leid“, flüsterte Theissen sanft in mein Ohr. Schwach lächelnd sah ich auf. „Mir nicht“, erwiderte ich ebenso leise. „Aber danke, dass du mich in den Arm nimmst und … zumindest versuchst, mich zu beschützen.“
Er zuckte leicht mit den Schultern und lächelte mich sanft an. Dann wanderte sein Blick zu den Kindern, die sich an uns klammerten.
„Mhh... Tahi? Was machen wir jetzt mit ihnen?“
„Sag ihnen, sie sollen wieder zu Uriel gehen und sich waschen“, erwiderte ich. „Ich will dich jetzt ganz alleine für mich haben.“
Einen Moment lang starrte er mich überrascht an, dann grinste er schwach. „Kinder, auf zu Onkel Uriel. Ihr seid noch nicht fertig mit waschen!“, meinte er ernst, woraufhin sich die Kinder kichernd von uns lösten und im Bad verschwanden – gefolgt von einem nicht sehr amüsierten Uriel.
Ihn pisste es sichtlich an, dass er sich gerade um die Kinder kümmern musste und ihnen beim waschen helfen sollte.
Aber was kümmerte es mich? Ich brauchte jetzt jemanden, der mich im Arm hielt. Uriel hatte keine Anstalten gemacht, das zu tun – Theissen aber schon.
Seufzend schmiegte ich mich enger an ihn und schloss die Augen, während über uns der Himmel explodieren zu schien.

Snuffsnuff :3
>> Runde 4 - eine Geschichte zu einem Bild.
In diesem Fall war es ein Blatt Papier, ein Füller und ein Tintenfass ^^
Es startet mit einem Brief, der mit den >> << gekennzeichnet ist d:
>> Liebster Tuomas,
ich weiß, dass du zunächst sauer sein wirst, wenn du das hier gelesen hast. Ich weiß, dass du es mir vielleicht niemals verzeihst, was ich tue.
Allerdings weiß ich auch, dass es im Moment das beste ist.
Ich bin fortgegangen und bitte dich, sollte dich jemand fragen, ob du mich kennst, leugne es. Sag, du hättest nur mal meinen Namen gehört.
Sag nicht, dass du mich persönlich kennst.
Ich bin gegangen, damit du sicher sein kannst. Ich bringe dich nur in Gefahr, Tuomas - und ich habe mächtige Gegner. Keiner von uns kommt gegen diese Gegner an. Ich kann ihnen lediglich entkommen - seit Jahren.
Eines Tages wirst du verstehen, warum ich weggelaufen bin. Eines Tages wirst du mir vielleicht verzeihen und nicht mehr böse auf mich sein.
Eines Tages kehre ich vielleicht zurück - oder nicht.
Vergiss nicht, dass ich dich liebe. Ich möchte dich um jeden Preis beschützen und ich weiß, dass du mich beschützen willst - aber das kannst du nicht. Keiner kann mich beschützen.
- Fellknäuel <<
Kurz nachdem ich den Brief auf den Küchentisch von Tuomas kleinem Haus im Wald gelegt hatte, war ich abgehauen.
Seitdem waren schon mehrere Tage vergangen und es war unvorstellbar viel passiert.
Ich war weit gewandert und hatte immer nur kurze Pausen gemacht, bis ich schließlich ungefähr einen ganzen Tag lang geschlafen hatte und mitten in der Nacht wach geworden war.
Als ich Stimmen gehört hatte, war ich neugierig gewesen und an diesen Ort geschlichen – in Gestalt einer Katze, versteht sich – und hatte gelauscht.
Es war schnell klar gewesen, dass es um mich ging... immerhin wurde ich gesucht. Trotzdem hatte es mich entsetzt, dass selbst die Götter, Urwesen und Wächter nach mir suchten.
Ich war keine besonders wichtige Person – das war ich nie. Zumindest hatte ich das bis zu diesem Tag geglaubt.
Man hatte mich bemerkt – wie hätte es auch anders sein sollen? - und daraufhin war die Hölle los gewesen.
Samuel, der Urvater der Gefallenen Engel, hatte mich dann schnell geschnappt und mit zu sich nach hause teleportiert.
Dort hatte ich erstmal einen riesen Anschíss kassiert, dann hatte er mich umarmt und mir heulend gesagt, wie sehr er mich vermisst hatte.
Kementári, die Göttin der Erde, war etwas später ebenfalls aufgetaucht und dann waren wir drei irgendwie in ein ruhigeres Gespräch gekommen.
Es hatte sich herausgestellt, dass ich eine Drachensteinträgerin war – und ich hatte es wohl vergessen, mal ganz davon abgesehen, dass ich meinen Drachenstein verloren hatte.
Das Problem dabei? Samuel hatte ihn. Er hatte ihn einem Kerl abgenommen, der ihn mir wohl gestohlen hatte, um ihn für seine Zwecke zu missbrauchen – schade nur für den Typen, dass niemand, außer der Träger des Steins selbst, die Macht nutzen konnte.
Seit dem Tag, an dem ich das herausgefunden hatte, waren schon wieder ein paar Tage vergangen – und da war ich nun: In Samuels Haus, vor einem Fenster, nach draußen starrend.
Jemand klopfte leise an die Tür des Gästezimmers, in das Samuel mich einquartiert hatte. Allerdings war es weder Kementári, noch Samuel, der die Tür öffnete – es war Tuomas.
Mein Herz setzte einen Moment aus, als ich sein Spiegelbild in der Fensterscheibe bemerkte.
Dann wirbelte ich zu ihm herum. Er wirkte müde und ausgezehrt. Bittere Züge lagen um seine Mundwinkel und er hielt ein zerknittertes Stück Papier in der Hand.
„Warum?“, fragte er mich leise und ich legte die Ohren an. „Warum bist du abgehauen? Ich... ich kann auf uns aufpassen!“, behauptete er jetzt etwas lauter.
„Du weißt, dass du das nicht kannst, Tuomas“, erwiderte ich und drehte mich langsam wieder zum Fenster um. „Du hast selbst gesehen, was ich mit meinen ehemaligen Stammeskameraden angestellt habe. Du hast selbst gesehen, was ich dir beinahe auch angetan hätte, Tuomas. Geh besser und vergiss mich. Ich bin nur eine Gefahr, wenn ich...-“
„Wenn du?“, bohrte er nach und schloss die Tür hinter sich, ehe er einen Schritt auf mich zutrat. „Wenn du was, Ankita? Ist es wegen dieser Drachenstein-Sache? Samuel hat mir in dieser Richtung schon alles erzählt.“
Erschrocken sah ich über die Schulter hinweg zu ihm. Er rang sich jetzt ein schwaches Lächeln ab, das allerdings nicht bis zu seinen Augen reichte. „Ankita, du weißt, dass ich dich liebe“, fuhr er sanfter fort. „Ich könnte mir niemals vorstellen, ohne dich zu leben. Ich brauche dich...“
Als mir Tränen in die Augen stiegen, senkte ich den Blick zu Boden und biss mir auf die Unterlippe.
Zögernd trat er noch einen Schritt auf mich zu, das Blatt Papier noch immer in der Hand.
„Ankita... meine Schöne...“, wisperte er und drehte mich zu sich um, ehe er mein Kinn sachte anhob.
„Vergiss niemals, dass ich dich liebe. Vergiss niemals, dass es einen Menschen gibt, der dich bedingungslos liebt und alles für dich tun würde“, murmelte er, ehe er mich zart küsste.
Ich war nicht fähig, diesen Kuss zu erwidern, in den er alle Gefühle legte, die er die letzten Jahre gefühlt haben musste.
Wie sehr er mich vermisst hatte, hatte er mir nicht gezeigt, als er mich vor ein paar Tagen quasi gerettet hatte. All die Liebe, Hoffnung, Zuversicht, das Vertrauen in seinem Kuss – all das konnte ich nicht erwidern.
Er löste sich wieder von mir und sah mich ein klein wenig traurig an. „Ankita...-“
Ich schüttelte den Kopf und umarmte ihn schweigend. „Gib mir Zeit, Tuomas“, wisperte ich. „Ich weiß im Moment nicht einmal mehr, wer ich selbst bin. Ich habe in den letzten Tagen erfahren, dass mir ein Teil meines Gedächtnisses fehlt, dass ich eine Drachensteinträgerin bin und keine Ahnung mehr davon hatte und dass ich außerdem auch von den Göttern, Urwesen und Wächtern gesucht werde, damit man mich zur Strecke bringen kann. Ich weiß, dass es einige Wesen gibt, die zu mir stehen, aber das sind nur wenige. Gib... gib mir einfach Zeit, mich selbst zu finden, Tuomas.“
Lange Zeit blieb es still im Zimmer, ehe er mein Kinn erneut anhob und mich sanft zwang, ihn anzusehen. „Ich verspreche dir, dass ich dir Zeit geben werde. Aber ich werde bei dir bleiben und dir zur Seite stehen. Ich werde dir helfen, dass du dich selbst findest, Ankita. Ich lasse dich niemals mehr allein! Und wenn du wieder wegläufst, binde ich dir das nächste Mal wieder ein Halsband mit Glöckchen um!“
Seine letzten Worte zauberten mir ein Lächeln aufs Gesicht. „Oh, glaub mir Tuomas, Samuel hält mich in seiner Dimension fest. Und selbst wenn ich weglaufen würde, entweder wäre ich nicht mehr so dumm, um mich fangen zu lassen oder ich würde dir die Krallen durchs Gesicht ziehen, wenn du versuchst, mir ein Halsband anzulegen.“
Schelmisch zwinkerte ich ihm zu und er grinste schwach, ehe er sich etwas zu mir herabbeugte und knapp vor meinen Lippen inne hielt. „Das werden wir ja sehen, kleine Ankita. Oder sollte ich dich lieber Fellknäuel nennen?“
Ankita:
http://pinkplushchicken.deviantart.com/a...truth-484566694
http://pinkplushchicken.deviantart.com/art/Skyler-490026509
Ankita & Kementári © Baby
Tuomas & Samuel © Luciel

~ Eine Geschichte für den Wetti von Jannuana auf howrse.de ^^
>> Thema der ersten Runde: Winter *w*
Ein neuer Tag brach an. Schon seit Stunden war ich wach und beobachtete jetzt, wie die Sonne rotgolden immer höher stieg und ihr warmes Licht die Welt erhellte.
Trotzdem wirkte die Landschaft besonders im Winter kalt. Sie wirkte... abweisend. Aber war ich das nicht auch? Kalt und abweisend? Trafen diese Worte nicht ebenso auf mich zu, wie auf den Winter?
Einen Moment schloss ich die Augen und stieß ein leises Seufzen aus.
Der Schnee knirschte leise und aufmerksam spitzte ich die Ohren. Dem leisen, weichen Gang nach war es wohl Theissen.
Als ich einen Blick über die Schulter hinweg warf, seufzte ich. Tatsächlich. Es war der blonde Elb. Zögernd blieb er stehen, als er sah, dass ich ihn bemerkt hatte.
„Tahirah, warum bist … warum bist du so früh schon auf den Beinen?“, fragte er ein wenig unsicher.
„Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Blondi“, entgegnete ich trocken, ehe ich mich wieder der Sonne zuwandte.
Stille. Theissen sagte nichts, ging aber auch nicht. Erst nach einer Weile hörte ich den Schnee erneut knirschen – und dann saß er plötzlich neben mir auf dem Baumstamm, der uns normalerweise als Sitzbank diente, wenn wir grillten oder uns an einem Feuer wärmten.
Schweigend blickte ich zu Theissen auf, dessen Blick auf mir ruhte. „Was willst du, Blondi?“, hakte ich seufzend nach. „Wenn du mich nerven willst, solltest du das lieber lassen. Ich habe nicht geschlafen.“
Als ob das alles rechtfertigen würde, erhob ich mich und wollte gehen. Die Betonung lag definitiv auf WOLLTE – der Elb nahm meine Hand und hielt mich so sanft zurück.
„Tahirah... wir müssen reden“, murmelte er.
Eine Weile stand ich vor ihm und sah ihm in die Augen, die mich voller Sorge ansahen.
Warum machte er sich Sorgen um mich? Flasche. Weichei.
Ich verdrängte die Beleidigungen, die ich ihm an den Kopf werfen wollte, wieder in eine dunkle Ecke meines Gehirns, dann setzte ich mich widerwillig neben ihn.
„Wir müssen reden? Dann fang an. Ich habe besseres zu tun, als mit dir zu...-“
Bevor ich meinen Satz beenden konnte, legte er eine Hand an meine Wange und küsste mich sanft. Vermutlich, um mich zum schweigen zu bringen.
Leise aufkeuchend wich ich zurück und legte die Katzenohren angewidert an. „Lass das, Blondi!“, fauchte ich, woraufhin er tief seufzte und betrübt den Kopf schüttelte.
„Genau darum müssen wir reden, Tahirah. Wir haben zusammen Kinder... findest du nicht, dass wir langsam wie eine Familie zusammenhalten sollten?“
Spöttisch lachte ich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Blondi, ich war eine Assassinin. Denkst du wirklich, ich habe eine Ahnung davon, wie es ist, eine Familie zu haben? Ich habe meine Eltern nie wirklich gekannt und es ist ein Wunder, dass ich mich wenigstens gut um meine Kinder kümmern kann. Aber wie ich mit einem... Mann umgehen soll, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich habe nichts gegen One Night Stands, aber gegen eine feste Beziehung habe ich sehr wohl etwas.
Ich könnte das nie. Und ich werde es auch niemals versuchen. Damit ist das Thema beendet und ich will nichts mehr davon hören, verstanden?“
Wortlos sah er mich an, ehe er mich in seine Arme zog. „Was zur Hölle tust du da?!“, fuhr ich ihn an und stemmte mich leicht gegen seine Brust.
„Du darfst dich um die Kinder kümmern und die knuddeln, aber lass mich in Ruhe, Theissen!“
Irritiert starrte er mich an. „Du... hast meinen Namen gesagt...“, meinte er völlig erstaunt.
Meinte er das jetzt eigentlich ernst? Genervt verdrehte ich die Augen und löste mich aus seinen Armen, erhob mich und stiefelte davon.
Ich brauchte jetzt wirklich Zeit zum nachdenken... sehr viel Zeit.
Die Sonne stieg immer höher, während ich auf den Wald zuging. Schnee lag auf den Bäumen und glitzerte sanft im Sonnenlicht.
Das satte Grün der Fichten und Tannen wirkte seltsam beruhigend auf mich und gab der Szene etwas märchenhaftes.
Rasch schüttelte ich den Kopf und verzog angewidert das Gesicht. „Reiß dich zusammen, Tahirah, du bist eine ehemalige Mörderin... und wenn Blondi so weitermacht, gibt es vielleicht doch mal jemand toten“, murmelte ich zu mir selbst.
Natürlich. Wer sollte mir auch zuhören? Außer mir war hier ja niemand. Zumindest hoffte ich, dass ich damit recht behielt.
„Sieh an, sieh an... wen haben wir denn da?“
Na gut. Ich behielt also nicht recht mit meiner Vermutung. „Uriel, wie schön dich zu sehen!“, erwiderte ich sarkastisch und blickte zu dem Mix auf.
Er war ein Mix aus Dämon und Vampir, was hier in Alandruel gar nicht so unüblich war. Es gab viele dieser... Art.
Meistens drehten gerade solche Wesen krumme Dinger – das beste Beispiel war wohl Arwen Melui, die beste Assassinin, die es je in Alandruel gegeben hatte.
Auch Uriel war nicht ohne – er war kein Assassine, aber er war ein Drogendealer. Und das Zeug, das er verkauft hatte, war wohl ziemlich hart gewesen.
Spöttisch grinste Uriel mich an und lehnte sich leicht an die Eiche neben sich. Die Arme hatte er vor der Brust verschränkt, die dunkelblauen Augen wirkten hier im Wald beinahe schwarz.
„Was machst du hier, so ganz allein, hm, Tahirah? Wo ist dein Anhängsel?“, fragte er kühl und ich lächelte ihn finster an.
„Awww, bist du immer noch sauer, dass Theissen mich hatte und du nicht? Und bist du auch immer noch sauer, dass es Theissen's Kinder sind... und nicht deine?“, erwiderte ich zuckersüß und lächelte ihn kühl an.
Er schnaubte leise und beugte sich leicht zu mir herab. „Wenn ich dich wirklich wollen würde, Kätzchen, dann würde ich dich einfach nehmen“, flüsterte er gegen meine Lippen. „Und ehrlich? Wer ist schon eifersüchtig auf Blondi?“
Ein kaltes, hinterhältiges Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus und ich senkte die Lider leicht herab. „Du, Uriel“, schnurrte ich. „Du bist eifersüchtig auf ihn. Und das ist wirklich süß. Ich sollte mich geschmeichelt fühlen!“
Der Mix knurrte leise und legte einen Arm um meine Hüfte, ehe er mich näher an sich zog. Äste knackten, Blätter raschelten. Uriel starrte mich an, während ich meinen Blick unauffällig durch die Gegend wandern ließ.
Eine Stimme ertönte – und sie sang. Laut, falsch und ziemlich schlecht ertönte „Oh Tannenbaum“ - und das auch noch mit eigenen Reimen, die sich nicht einmal reimten.
Wenig später tauchte er auf – Horst von den lila Weiden. Er war... nett ausgedrückt – vom anderen Ufer. Und er stand definitiv auf Theissen.
Das konnte ich ihm nicht verübeln – Theissen war heiß. Auch wenn ich es ungern zugab, Blondi war wirklich einer der anziehendsten, hübschesten Männer, die ich je gesehen hatte.
Uriel war allerdings auch nicht schlecht... auch wenn ich zugeben musste, dass er mich nicht so sehr reizte wie Theissen.
„Oh, stör ich?“ Horst unterbrach seinen schrecklichen Gesang, als er uns bemerkte.
„Nein“, erwiderte ich lächelnd. „Du kommst gerade richtig. Nimm Uriel doch mit zurück in unser Dorf... oder was auch immer das ist.“
„Kommst du etwa nicht mit?“, fragte Horst überrascht. Wie immer hatte er seine Barbie-Handtasche bei sich und war geschminkt.
Er war etwas pummelig und ich war wirklich froh, dass er vom anderen Ufer war. So konnte er die Jungs anbaggern und ich hatte etwas zum lachen.
„Nein. Ich werde mir noch ein wenig die Beine vertreten“, erwiderte ich jetzt auf seine Frage. Dann sah ich zu Uriel auf. „Lass mich los, Kleiner, und geh mit Horst...-“
„Es heißt SkrillexX666!“, beschwerte er sich und ich grummelte leise. „Unterbrich mich nicht! Ich nenne dich, wie ich dich nennen will. Sei froh, dass ich dich nicht mehr Schw....-“
„Jaja, ich geh ja mit ihm mit“, grummelte Uriel, ließ mich los und sah mich ein wenig finster an.
Zufrieden blickte ich zu den Beiden. „Ah... ich wäre euch sehr verbunden, wenn ihr aufpassen könntet, dass Theissen, Galahad und die anderen meinen Kindern nicht noch mehr Blödsinn beibringen. Es ist wirklich schwer, ihnen das wieder abzugewöhnen“, meinte ich seufzend, dann ging ich tiefer in den Wald, ohne eine Antwort abzuwarten.
„Sei aber bis heute Abend wieder da!“, rief Horst mir nach. „Heute ist Weihnachten und ich habe mir sooooo viel Mühe mit den Geschenken gegeben! Und mit den Kindern werde ich den Baum schmücken und...-“
Den Rest hörte ich schon nicht mehr.
Am frühen Vormittag kehrte ich in das kleine Dorf, das wir uns errichtet hatten, zurück. Es bestand aus mehreren, kleinen Häusern und einem einzigen großen Haus – das war sogesehen unser Gemeinschaftshaus, in dem wir alle im Winter wohnten.
Es war auch das einzige Haus, das beheizt wurde. Theissen, Horst, Uriel und Galahad kümmerten sich um die Kinder – gemeinsam mit ihnen bauten sie Schneemänner, Schneefrauen, Schneehasen, Schneekatzen... und wissen die Götter was noch.
Einen Moment blieb ich stehen und betrachtete die friedliche Szene. Sie alle wirkten, als würden sie zusammengehören. Sie wirkten, als wären sie... eine Familie.
Oh ja, ich hasste das. Ich hasste mich selbst dafür, dass ich so... gefühlskalt war. Die einzigen, die ich wirklich liebte, waren meine Kinder. Für die anderen Wesen, die hier lebten, empfand ich nichts.
Rein gar nichts. Ich fand Theissen vielleicht ganz hübsch und Uriel war auch nicht übel – aber ich liebte keinen von beiden. Mit keinem von beiden wollte ich irgendetwas tieferes eingehen.
Ich war so tief in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, wie sich Wolken vor die Sonne schoben und vereinzelte Schneeflocken durch die Luft tanzten.
Erst, als es mehr wurden und eine direkt auf meiner Nasenspitze landete, registrierte ich, was um mich herum geschah.
Das fröhliche Kinderlachen drang sogar bis hierher an meine Ohren und ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.
Meine Kinder waren einer der wenigen Gründe, warum ich lächelte. Meine Kinder waren einer der wenigen Gründe, warum ich Liebe fühlte.
Dennoch war es Mutterliebe. Es war … nur Mutterliebe. „Sicher, dass du nicht mit mir reden möchtest, Tahirah?“
Erschrocken zuckte ich zusammen, als Theissen plötzlich vor mir stand. War er nicht eben noch bei den Kindern gewesen?
Er lächelte mich entschuldigend an und ich wandte den Blick ab. „Ich bin mir vollkommen sicher, Blondi. Lass mich einfach in Ruhe“, murmelte ich finster und wollte mich an ihm vorbeischieben.
Er hielt mich fest und zog mich dann in eine Umarmung. Als ob ich sowas brauchen würde...
„Blondi, lass mich los oder ich beiße dich!“
Der Elb lachte leise und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Verwirrt starrte ich ihn an, dann stemmte ich mich leicht gegen ihn. „Theissen, ich meine es ernst! Was willst du überhaupt von mir?!“
Er lächelte mich nur an und genervt verdrehte ich die Augen. Wenn er etwas von mir wollte, sollte er mir auch sagen, WAS das war, verdammt nochmal!
Bevor ich mich aus seiner Umarmung befreien konnte, bemerkten uns die Kinder. Sie stürmten auf uns zu und klammerten sich dann an unsre Beine. „Mami und Papi kuscheln, jaaa!“, quiekte eines der Mädchen und ich vergrub das Gesicht in Theissen's Wintermantel.
„Oh Götter, macht, dass das nicht wahr ist“, nuschelte ich hinein.
„Du betest zu den Göttern Alandruels? Du musst wirklich verzweifelt sein“, flüsterte Theissen mir ins Ohr und grinste mich frech an, als ich leicht zu ihm aufblickte.
„Vielleicht“, antwortete ich ihm nur und beließ es dann dabei. Sollte er doch glauben, was er wollte...
Vereinzelte Sterne funkelten kalt am Himmel. Der Mond war größtenteils von Wolken verhangen und es war eine sehr dunkle, kalte Nacht.
„Tahirah, kommst du? Es gibt gleich essen!“, rief Horst vom Haus aus und ich blickte über die Schulter hinweg zu ihm.
Ohne eine Antwort zu geben, trat ich auf das große Haus zu, allerdings nur, um ihn nicht traurig zu machen. Er hatte sich wirklich viel Mühe gegeben – und dabei ein wenig Hilfe von Theissen, Uriel und den Kindern erhalten.
Auch wenn es schwer war, würde ich das hier schon aushalten. Weihnachten. Das Fest der Liebe. Ein Fest, das ich nie gefeiert hatte. Ein Fest, das für mich bedeutungslos war, für meine Kinder und die anderen Wesen hier aber viel zu bedeuten schien.
Selbst für Uriel.
Ich zog die Tür hinter mir zu und hängte den Wintermantel an einen Haken, ehe ich Horst ins Esszimmer folgte.
Die anderen saßen bereits am Tisch, hatten aber noch nicht angefangen. Was die Kinder und die Männer mit dem Esszimmer gemacht hatten, war atemberaubend – der Tisch war weihnachtlich gedeckt. Das ganze Zimmer war so schön dekoriert, dass ich erst einmal in der Tür stehen blieb und mich umsah. Die Fenster waren mit Lichterketten geschmückt – woher Horst die hatte, wollte ich lieber nicht wissen. Eine Tischdecke, die wohl selbstgemacht war, war über dem Tisch ausgebreitet.
Die Luft war erfüllt vom Geruch der Ente, die die Jungs zubereitet hatten. Mein Magen knurrte leise und als Horst mich zum Tisch zog, weil er wohl endlich anfangen wollte, blinzelte ich wie betäubt.
Ich setzte mich auf den Stuhl, zu dem er mich brachte und versuchte, nicht zu überwältigt zu wirken.
Aber genau das war ich. Überwältigt.
Nach dem Essen war es aber noch lange nicht vorbei – immerhin war Weihnachten, was hieß, dass es noch Geschenke gab. Das hatte ich Theissen überlassen, da ich keine Ahnung von sowas hatte.
Woher sollte ich auch eine Ahnung davon haben?
Horst verzog sich ins Wohnzimmer, während wir im Esszimmer warten sollten. Der Tisch war bereits abgeräumt und die Kinder liefen aufgeregt durch den Raum. Es war wirklich schwer, alle Fünf im Auge zu behalten.
Nach einer Weile kam der pummelige Kerl mit seinem rosa-weiß gestreiften Wollpulli zurück und grinste fröhlich. „Kommt mit!“
Die Kinder stürmten sofort vor und folgten Horst mit leuchtenden Augen. Kurz nach ihnen kamen Uriel, Galahad, Fiora, Filou und Leilani.
Theissen lief neben mir her, ich hatte aber keine Ahnung, warum.
Wenn ich jetzt so darüber nachdachte, hatte ich ohnehin von dem meisten, was hier gerade abging, keine Ahnung.
Wir betraten das Wohnzimmer. Die anderen hatten sich schon um den Tannenbaum versammelt – er war mit bunten Lichterketten, roten und goldenen Christbaumkugeln, Lametta und so manch anderem Firlefanz geschmückt.
Bevor ich zu ihnen treten konnte, hielt Theissen mich zurück und verwirrt sah ich zu ihm auf.
Er deutete mit dem Finger über uns und ich hob den Blick noch etwas weiter. Ein Mistelzweig.
Darum war er also so langsam gegangen. „Oh nein, Blondi, das kannst du verg...-“
Genau wie heute morgen beugte er sich einfach zu mir herab, legte eine Hand an meine Wange und küsste mich sanft. Zart erwiderte ich den Kuss, ehe ich mich etwas erschrocken von ihm löste.
Verdammt, ich sollte mich nicht so von der Atmosphäre beeinflussen lassen. Das tat mir nicht gut. Und vor allem verleitete es mich zu Dingen, die ich nie machen würde.
Der Elb lächelte mich wissend an, ehe er frech meine Hand nahm und sich mit mir bei den anderen einreihte.
Während die anderen sangen, stand ich nur schweigend da und betrachtete mein winziges Spiegelbild in einer der Christbaumkugeln. War ich wirklich noch die kalte, blutrünstige Mörderin, die ich mal gewesen war?
War ich wirklich noch fähig, irgendjemanden umzubringen? Besonders jemanden, den ich kannte?
Theissen drückte meine Hand leicht, so als ob er spüren würde, was ich fühlte und dachte.
Einen Moment lang schloss ich die Augen und lehnte mich an den Elb neben mir.
Vielleicht... vielleicht war ich doch nicht die, die ich zu sein glaubte. Vielleicht war ich doch nicht so falsch, wie ich immer gedacht hatte.
„Tahirah?“, fragte Theissen flüsternd in mein Ohr, während die anderen sich über ihre Geschenke hermachten. „Ich habe auch etwas für dich...“
Etwas überrascht blickte ich zu ihm auf. Die Farben der bunten Lichterketten spiegelten sich in seinen grünen Augen wider, ein zartes Lächeln umspielte seine Lippen.
Mein Blick blieb an seinem Gesicht hängen, obwohl er mir schon längst etwas hinhielt. „Ähm... Tahirah?“, fragte er ein wenig amüsiert.
„Halt die Klappe, Blondi“, murmelte ich, legte die Hände in seinen Nacken und zog ihn leicht zu mir herab, ehe ich ihn besitzergreifend küsste.
Er löste sich überrascht von mir, grinste dann aber breit. „Wir machen später weiter... was hälst du davon?“, fragte er schelmisch, ehe er das Geschenk höher hob. „Wie wäre es, wenn du das hier erst einmal aufmachst?“
Einen kleinen Moment zögerte ich, ehe ich ihm das unförmige Päckchen abnahm. Es war nicht besonders schwer, aber groß. Irritiert runzelte ich die Stirn und wollte es eigentlich vorsichtig öffnen, meine Neugier besiegte mich allerdings und ich riss es etwas stürmisch auf.
„T..Theissen!“, stammelte ich und errötete tief. Er lachte leise und wuschelte mir frech durchs Haar. „Was hast du erwartet? Unterwäsche aus Seide?“, neckte er mich, während ich den flauschigen Teddybären ansah.
Er hatte mir wirklich einen Teddy geschenkt! Dann wurde ich allerdings misstrauisch. „Woher weißt du, dass ich mir einen...-“
Unschuldig riss der Elb die Augen auf und ich verzog das Gesicht. „Okay, erinner mich daran, dass ich mir ein neues Versteck für mein Tagebuch suche, danke. Dabei dachte ich, ich wäre die Einzige, die die Tagebücher der anderen findet und liest.“
„Pssst, sag das nicht zu laut“, flüsterte er frech und zwinkerte mir verschwörerisch zu.
Kopfschüttelnd sah ich zu ihm auf, ehe ich mich an ihn schmiegte. „Ich... hab kein Geschenk für dich“, meinte ich dann etwas beschämt.
„Das macht nichts“, murmelte Theissen und lehnte seine Stirn an meine. „Es reicht mir, dass ich dich glücklich gemacht habe. Das hat ja bisher noch keiner geschafft.“
Sein warmer Atem strich mir über die Lippen, während er sprach, und leicht schloss ich die Augen. „Ich bin so froh, dass uns... der kleine Ausrutscher passiert ist. Ich bin so froh, fünf wundervolle Kinder mit dir zu haben, auch wenn sie sehr anstrengend sein können. Aber vor allem... vor allem bin ich froh, jemanden wie dich gefunden zu haben, Theissen“, wisperte ich sanft.
Ja. Ich war wirklich nicht mehr die kalte, blutrünstige Mörderin, die ich mal gewesen war. Ich war nicht mehr die Frau, die Familien zerstörte, indem sie jemanden umbrachte.
Lächelnd schloss ich die Augen und achtete nicht auf die Geräusche und die Personen um uns herum. Sanft küsste ich Theissen und drückte den Teddybären leicht an mich.

Das alte Ding muss ich auch mal reinstellen, das ist so toll <3 Und es ist etwas, das NICHT für einen Wetti gemacht wurde (wäre etwas seltsam :'D )
Triumphierend blickte er auf sie herab, musterte sie in dem dämmrigen Licht. Er strich zart über ihre Haut, die ebenso schwarz war, wie ihre Seele. Ihr rotes Haar war zerzaust und floss regelrecht über das Kissen. Ihre bernsteinfarbenen Augen glühten vor Verlangen – vor Verlangen nach ihm, Zengat.
Langsam beugte er sich herab und küsste sie zärtlich. Sie war bereits nackt – dafür hatte er gesorgt. Er selbst trug noch seine Kleidung. Warum zögerte sie so? Was hielt sie davon ab, ihn zu entkleiden?
„Zengat“, stöhnte sie gegen seine Lippen. „Zengat, tu das nicht.“
Ganz leicht verzog er das Gesicht und seufzte tief. „Warum nicht, Arwen? Ich habe so lange gewartet. Ich werde dich hier und heute nehmen. Und wir werden Blut teilen.“
Unwillig schüttelte sie den Kopf, schob ihn einfach weg. Verletzt blickte der große Vampir die hübsche Frau an, die schwer atmend dortlag – auf seinem Bett.
Er war so nah dran – und doch so weit weg. Langsam setzte sie sich auf und er hatte nur Augen für ihre Schönheit.
„Warum?“, flüsterte er und sie blickte ihn an. „Warum verwehrst du dich mir, Arwen?“
Sanft legte sie ihre Hand an seine Wange, streichelte zart darüber und seufzte. Eine Antwort erhielt er jedoch nicht.
Schweigend senkte sie ihre feingliedrige Hand wieder und legte den Kopf ganz leicht schief. Sein Blick wanderte zu ihrem schlanken Hals und er leckte sich über die Lippen. „Du bietest dich mir so sehr an, Arwen“, hauchte er. „Und doch lässt du es nicht zu. Warum?“
Und wieder erhielt er keine Antwort. Es machte ihn wahnsinnig. Sie war so greifbar nah – warum nahm er sich nicht einfach, was er verlangte? Vielleicht, weil er sie zu gerne mochte.
Vielleicht, weil er wusste, dass sie ihn danach hassen würde. Aber vielleicht war es auch, weil er zu großen Respekt vor ihr hatte – vor der Königin der Unterwelt Deria's.

will mich ja nicht selbst loben, aber...
URALT UND GUT
„Was bedeute ich dir?“, fragte er leise, während ich ihn zornerfüllt anstarrte.
Die Hände hatte ich in die Hüften gestemmt und obwohl ich kleiner und zierlicher war als er, musste er zu mir aufsehen.
Denn ich war Delia, Urmutter der Meerjungfrauen – und eine ehemalige Hexe.
Der blonde, junge und gutaussehende Mann blickte zu mir auf. Seine blauen Augen schienen mich anzuflehen, ihm endlich die Wahrheit zu sagen.
Mein Blick wurde weicher und ich strich ihm zart über die Wange, ehe ich mich zu seinem Ohr beugte. „Du bist ein Niemand“, flüsterte ich. „Und du bedeutest mir rein gar nichts.“
Bevor er reagieren konnte, steckte bereits ein Dolch in seinem Herzen.
Seine Augen waren vor Entsetzen aufgerissen und wurden allmählich glasig. Ich sah einfach zu, dann schwamm ich davon. Sollte seine Leiche doch am Meeresgrund verrotten!
Wer sich meinen Befehlen widersetzte, hatte keine Barmherzigkeit von mir zu erwarten.
Und doch bereue ich diese Tat heute – aber warum?

LETZTE WETTIGESCHICHTE YO
Ok, bald kommt wieder eine, aber... hmpf xD
Für Runde 2 vom Wetti von Jannuana ^-^
Die englischen Textstellen sind aus dem Lied "Blank Space" von Taylor Swift ^^
>> Nice to meet you, where you been? I could show you incredible things
Magic, madness, heaven, sin. Saw you there and I thought
Oh my God, look at that face
You look like my next mistake
Love's a game, wanna play? <<
Schweigend blickte ich auf den Brief in meinen Händen herab, den ich mit roter Tinte geschrieben hatte, die meine Liebe ausdrücken sollte. Es war vielleicht etwas peinlich, aber ja – ich hatte auch Herzchen auf das Papier gemalt. Dann faltete ich ihn zusammen, schob ihn in den roten Umschlag und schüttelte seufzend den Kopf. Nein. Ich würde ihn nicht unter seine Tür schieben. Nie.
Manchmal war ich vielleicht etwas verrückt, aber so wahnsinnig war ich dann wohl doch nicht.
„Warum sagst du ihm nicht einfach, dass du ihn liebst?“
Erschrocken wirbelte ich zum Bett herum und starrte die Dämonenkatze darauf an. Sie war ein Experiment von Avrina gewesen, das sie mir dann geschenkt hatte. Jedenfalls konnte sie reden und nervte mich liebend gerne. Vor den anderen tat sie dann so, als sei sie ein liebes, süßes Kätzchen, was man ihr zum Glück nicht abkaufte.
Aufmerksam betrachtete sie mich aus ihren Augen, deren Farbe der von Rubinen glich. Ihr Fell war schwarz und sie hatte kleine Teufelshörner. Die passten übrigens perfekt zu ihr – sie war ein kleines Monster.
In jeder Hinsicht. „Das weißt du ganz genau“, antwortete ich angespannt, während ich den Brief in einer der Schreibtischschubladen verstaute.
„Nein. Du redest ja nie mit mir darüber“, erwiderte sie gelangweilt und beobachtete mich aufmerksam.
Schweigend biss ich mir auf die Unterlippe und betrachtete das kleine Biest, das es sich auf meinem Bett wirklich sehr gemütlich gemacht hatte.
„Es geht dich ja auch nichts an. Du würdest es ja sowieso sofort ausplaudern!“
Die Katze schnurrte vergnügt. „Werd erwachsen, Arwen. Wenn du Nathanael nicht sagst, was du für ihn empfindest, dann mach ich das!“
Entsetzt starrte ich sie an. „Das wirst du nicht machen! Ich sperre dich ins schwarze Nichts, wenn du...-“
„Dorchadas würde mich rausholen und du würdest Ärger bekommen“, säuselte sie. „Du weißt doch, wie das endet. Jedes mal. Also lass es lieber gleich.“
Schnaubend wandte ich mich ab und starrte in den Spiegel. Rasch sah ich wieder weg. Ich ertrug meinen eigenen Anblick schon lange nicht mehr. Eigentlich ertrug ich ihn nicht mehr, seit ich hier im Totenreich tätig war – als Schlüsselwächterin.
Es war meine Aufgabe, auf die schlimmsten Wesen in ganz Alandruel aufzupassen... Das Problem dabei? Unter ihnen befand sich auch mein ehemaliger Gefährte. Na gut. So furchtbar wäre das wahrscheinlich nicht, wenn ich ihn nicht noch immer lieben würde.
Andererseits hatte ich auch etwas für Nathanael, einen der Totenwächter, übrig. Frustriert setzte ich mich auf den Boden und schloss für einen Moment die Augen.
Was sollte ich nur tun? Am besten ich ließ die Finger von sämtlichen Männern in näherer Umgebung. Bás sah es sowieso nicht gerne, wenn ich etwas mit einem Totenwächter anfing – das hatte sich damals mit Dorchadas sehr gut bewiesen, besonders, da ich ihm das Herz nicht nur ein Mal gebrochen hatte, sondern gleich mehrmals.
„Ich glaube, ich geh mir Wein holen und betrinke mich“, murmelte ich mehr zu mir selbst, als zu dem kleinen Monster, das hier mit mir im Zimmer war.
Als ich mich erhob und auf die Tür zutrat, bemerkte ich aber, dass sie gar nicht mehr da war. Angespannt hielt ich inne – wo war sie? Oh ja. Jetzt brauchte ich definitiv Wein. Viel Wein.
Sehr viel Wein. Und am besten ich vergaß das Ganze hier schnell und versteckte mich dann irgendwo. Ja. So würde ich es machen. So machte ich es jedesmal. Wie sehr das Totenreich mich doch verändert hatte...
Eilig verließ ich mein Zimmer und stöberte eines der Verstecke von Bás auf. Er glaubte tatsächlich, der Wein wäre vor mir sicher. Pah! Wenn es um Wein ging, war ich wie ein Spürhund: Vor mir war nichts sicher! Ich schnappte mir eine der Flaschen und verzog mich damit in ein leeres Zimmer, damit mich keiner fand und ich meine Ruhe hatte.
Blinzelnd sah ich mich um, als ich aufwachte – wo war ich? Mein Kopf schmerzte höllisch und stöhnend schloss ich die Augen wieder.
„Du solltest wirklich aufhören, Wein zu trinken“, hörte ich die tadelnde Stimme meiner Katze.
„Halt's Maul“, grummelte ich. „Und lass mich in Ruhe, wenn du nichts sinnvolles von dir geben kannst.“
„Ich setze mich auf dein Gesicht, wenn du noch mal so etwas unhöfliches zu mir sagst“, erwiderte das kleine Biest und leise knurrend sah ich zu ihr, die Augen nur einen schmalen Spalt breit geöffnet.
Sie lag auf dem Schoß von irgendjemandem, der neben dem Bett saß. Langsam wanderte mein Blick an dem Mann herauf – es musste ein Mann sein, allein von der Statur her. Schweigend blickte ich Nathanael an. Warum war er hier?
„Du bist mir eine Erklärung schuldig“, meinte er und zog einen Briefumschlag aus seiner Tasche. Einen roten Briefumschlag.
Entsetzt setzte ich mich auf und bereute es sofort wieder. Stöhnend griff ich mir an den Kopf und verzog das Gesicht. „Wenn du mir eine Erklärung lieferst, dann gebe ich dir etwas gegen die Schmerzen“, bot mir der Totenwächter an und leise knurrend zeigte ich ihm meine langen Fangzähne.
Ich war definitiv nicht in der Stimmung, ihm DAS zu erklären!
Konnte er es sich etwa nicht selbst denken?!
Seufzend schüttelte der Mann den Kopf, setzte die Katze sanft ab und erhob sich, ehe er ging. Stille herrschte im Raum und nicht einmal das vorlaute Biest sagte etwas.
Eine Weile später kam Nathanael mit einem Glas Wasser und einer Tablette wieder. Das Gute an den Schmerzmitteln in Alandruel war, dass sie sofort wirkten. Kementári war vielleicht manchmal verrückt, aber sie wusste mit sowas umzugehen!
Ruhig reichte er mir beides und zögernd nahm ich das Glas und die Tablette entgegen. Trotzdem schluckte ich sie und lehnte mich dann seufzend an die Wand.
„Also? Ich höre?“
Nathanael hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah auf mich herab. „Warum sollte ich es dir erklären?“, hakte ich nach. „Was geht es dich an?“
„Alles?“, schlug er vor. „Du solltest mir sagen, was das soll.“
„Ich hab das Ding nicht mal unter deiner Tür durchgeschoben, eigentlich solltest du es gar nicht haben“, grummelte ich und zog die Beine an, ehe ich die Arme um die Knie schlang und den Kopf darauf stützte.
Seufzend schüttelte der junge Mann den Kopf und setzte sich auf die Bettkante. „Arwen...“, begann er, doch dann brach er seufzend ab.
„Was?“ „... ich wusste nicht, dass du englisch sprichst“, murmelte er und überrascht sah ich ihn an.
Ein schwaches Lächeln huschte über sein sonst so emotionsloses Gesicht mit den warmen, wundervollen Bernsteinaugen. „Seit wann kannst du die Sprache, mh?“, fuhr er fort.
„... ich... ich hab angefangen sie zu lernen, als ich gemerkt habe, was ich für dich empfinde“, erwiderte ich leise und wandte den Blick von ihm ab. Ich konnte ihn jetzt einfach nicht ansehen.
„Verstehe“, antwortete er. Eine Weile lang herrschte absolute Stille, dann hob er sachte mein Kinn an und beugte sich zu mir herab. „Arwen... du bist manchmal wirklich dumm“, hauchte er sanft gegen meine Lippen, ehe er mich küsste.
Moment mal... tat er das gerade wirklich oder träumte ich nur?
Vorsichtig löste ich mich von ihm. „Zwick mich mal“, hauchte ich. „Ich will sicher sein, dass ich nicht schlafe.“
Er lachte und zog mich frech auf seinen Schoß. „Du träumst nicht, Arwen. Das hier passiert wirklich.“
Erneut beugte er sich herab, um mich zu küssen, doch ich wich ihm aus und seufzte leise. „Wirklich nicht?“
„Wirklich nicht“, versicherte er mir lächelnd, ehe er mich küsste und somit daran hinderte, noch etwas zu sagen.
Monate waren seit diesem Tag vergangen. Gerade stiefelte ich ziellos durchs schwarze Nichts. Man musste sich diesen Ort so vorstellen: Lange Reihen von Zellen waren zu sehen. Manche waren größer, manche kleiner – das kam auf den Insassen an. Die Reihen schienen kein Ende zu haben, aber sie hatten eins. Meine Füße und ich wussten das nur zu gut.
Alles war grau oder schwarz. Die Zellen waren sehr sicher und außerdem mit mächtigen Zaubern geschützt, trotzdem gelang es Dúath Dagnir öfter zu entkommen – allerdings war er auch ein Gott, wir hingegen waren halbwegs normale Wesen.
Mit kleineren oder größeren Macken.
Seufzend blieb ich stehen und blickte in den Kerker, vor dem ich gelandet war. Derjenige, der darin saß konnte mich nicht sehen – dafür sorgten bestimmte Zauber. Wenn ich wollte, könnte ich mich ihm aber zeigen.
Doch... wollte ich das? Sein rotes Haar war lang, verfilzt und fettig. Sein Gesicht wirkte dünn und blass. Die langen Elbenohren ließ er hängen, in den Augen war schon lang kein ernsthafter Lebenswille mehr zu sehen.
Die Kleidung, die er trug, war abgetragen und stellenweise zerfetzt.
Immer, wenn ich Dúath Dagnir so sah, brach es mir auf ein neues das Herz. Doch das, was mir noch mehr Schmerzen einbrachte, war die Tatsache, dass ich diejenige war, die ihn immer wieder einfing.
Ich war diejenige, die ihn hier gefangen hielt. Es brachte mich innerlich um, zu wissen, dass es Momente gab, in denen er noch war wie früher. Aber meistens war er wahnsinnig – er tat dann Dinge, die er niemals getan hätte.
Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich würde den Gott der Flüche nicht mehr lieben. Es wäre die größte Lüge überhaupt.
Allerdings wäre es auch eine Lüge, zu behaupten, ich würde Nathanael nicht lieben – denn ich liebte ihn. Seufzend schloss ich die Augen – warum war ich nur so unentschlossen? Andererseits konnte ich Dúath nicht haben – er war verrückt. Er würde mich nur noch mehr verletzen.
„Ich weiß, dass du hier bist, Arwen.“
Entsetzt zuckte ich zusammen und starrte in die Zelle. Er hatte seine dunklen Bernsteinaugen auf mich gerichtet – direkt auf mich.
Schweigend zeigte ich mich ihm und verschränkte die Arme vor der Brust. Ein Lächeln huschte über sein eingefallenes Gesicht. „Ich bin froh, dich zu sehen“, fuhr er fort.
Noch immer kam kein Wort über meine Lippen. „Meine dunkle Königin...“, schnurrte er sanft und seufzend schüttelte ich den Kopf. „Dúath...-“
„Nein. Sag jetzt nichts“, erwiderte er und erhob sich. Der große Elb trat an die Gitterstäbe und streckte seine Hand vorsichtig hindurch. Sachte strich er mir über die Wange und ich hatte Mühe, stehen zu bleiben.
„Arwen... ich wünschte, ich könnte dich in meine Arme nehmen und dich so stürmisch küssen wie damals“, murmelte er. „Ich wünschte, ich könnte dich trösten, wenn du Sorgen hast und...-“
„Dúath, Nathanael und ich sind zusammen“, hauchte ich.
Er verstummte und hörte auf, mir über die Wange zu streichen. Dann seufzte er tief, lächelte gleichzeitig aber auch. „Das freut mich für dich. Wir wissen beide gut genug, dass für uns keine Zukunft mehr besteht.“
Rasch blinzelte ich die Tränen weg und nickte. Langsam hob ich den Blick und sah ihm direkt in die Augen, die mich sanft betrachteten.
So sanft wie in alten Zeiten... „Wenn Nathanael dir wehtun sollte, dann werde ich ihm sagen, was für eine wundervolle Frau du bist und wem er wehgetan hat, ja?“
Überrascht hob ich die Augenbrauen, ehe auch ich lächelte. „Ja. Aber nur, wenn du bei Sinnen bist. Ich will ihn ja nicht gleich umbringen, sollte er sowas machen...“
Er lachte sanft und wuschelte mir durchs Haar, ehe er die Hand zurückzog. „Ich wünsche dir und Nathanael allerdings nur das Beste und hoffe für dich, dass er deine wahre Liebe ist. Denn ich kann es nicht sein...“
„Dúath...-“
„Nein, Arwen. Und jetzt geh, deine Schicht ist gleich vorbei und ich glaube nicht, dass du möchtest, dass jemand sieht, wie du mit mir sprichst, mh?“
Woher wusste er, wann meine Schicht war? Seufzend nickte ich und lächelte bitter, ehe ich mich für ihn wieder unsichtbar machte und langsam weiterging.
Manchmal hasste ich mein Leben. Einst war ich die größte Assassinin Alandruels gewesen – und jetzt? Jetzt war ich nichts mehr. Ich musste auf die schlimmsten Kreaturen dieser Welt aufpassen. Auf Wesen, die so waren, wie ich einst gewesen war. Na gut... nicht alle – Dúath und einige seltsame Monster waren schon schlimmer als ich. Und doch... doch verband mich viel mit diesen Wesen...
>> Got a long list of ex-lovers
They'll tell you I'm insane
But I've got a blank space, baby
And I'll write your name <<

Für den Wetti von PonPon (Pony 1000) :3
Hier mal ein paar Links, was was ist, damit ihr Bescheid wisst xD Wie gesagt, es ist eine Fanfiktion zu Skyrim <3
Die Diebesgilde (die sich übrigens in der Stadt Rifton befindet)
Draugr
Nord
Dunmer
Khajiit
Und meine beiden Charas...
Dahleena und Talavi
Auf leisen Sohlen glitt ich durch die Höhle. „Es gibt Schätze zu holen“ haben sie gesagt. „Ihr werdet reich sein, wenn Ihr da wieder herauskommt, Talavi! Pah! Ich bin hier in einem Draugrverseuchten Nest gelandet und zu allem Übel wimmelt es hier nur so vor Frostbissspinnen!“
Angewidert kräuselte ich die Lippen und starrte in die Dunkelheit. „Und in einer Sackgasse bin ich auch noch gelandet. Vielleicht hätte ich doch jemanden mitholen sollen... aber bei den Gedanken an all das Gold...“
Kopfschüttelnd setzte ich mich auf einen Stein und lehnte mich an die Wand. Ich hasste Nordgräber. Warum konnten sie's nicht wie die Dunmer machen und ihre Toten verbrennen? Nein, sie hatten unbedingt irgendwelche Hügelgräber machen müssen, die nirgendwo verzeichnet waren und in denen die Toten immer noch lebten.
Ich würde dieses Volk nie verstehen. Wirklich nicht. Aber ich war ja auch nur eine Khajiit, eine Angehörige des Katzenvolkes von Elsweyr. Und doch wurde ich in Himmelsrand, dem Land der Nord, geboren.
In der Karawane hatte ich es nie...- Moment. Für die Lebensgeschichte war es eindeutig zu früh, diese Ort würde nicht mein Grab werden!
Entschlossen erhob ich mich und ließ den Blick von neuem über die Wand wandern. Erst dann drehte ich mich um und betrachtete auch die anderen Wände.
Nichts. Sie waren so leer wie ein frisches Blatt Papier. War ich wirklich in einer Sackgasse? Sah ich nicht genau genug hin? Bei dieser Dunkelheit wäre das kein Wunder.
Nachdenklich begann ich durch den Gang zu schleichen. Immer wieder auf und ab, auf... und ab. Ich hob den Kopf. Vielleicht... Nein. Auch an der Decke konnte ich nichts finden, das mir helfen würde. Nur Wurzeln, die durch das alte Gemäuer brachen.
Nun, wahrscheinlich hatte ich das hier verdient. Ich war immer so überzeugt von mir gewesen, hatte mich immer für die Klügste im Raum gehalten. Aber das war ich nicht. Und jetzt bekam ich das zu spüren. In einer alten Nordruine, die mein Grab sein würde.
Schon wieder diese Gedanken. Wollte man mich etwa umbringen? Hastig schüttelte ich den Kopf, um dieses sinnlose Gespräch mit mir selbst zu beenden. Das führte zu nichts.
Schritte ertönten. Leise, aber doch hörbar für die feinen Ohren einer Khajiit. Wachsam schnappte ich mir meinen Bogen und legte einen Pfeil auf.
Sie kam um die Ecke geschlichen, als würde sie sich fürchten. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis ich Dahleena von der Diebesgilde in Rifton erkannt hatte. Sie schien nicht sehr erfreut zu sein, mich zu sehen, das war mir aber egal.
Seufzend steckte ich den Pfeil zurück in den Köcher und sah aufmerksam zu ihr. „Was macht Ihr hier, Dahleena?“, verlangte ich zu wissen. „Das hier ist MEIN Grab, ICH werde es ausrauben!“
Die andere Khajiit lächelte, doch es war kein besonders freundliches Lächeln. „Ihr seid keine Diebin, Talavi. Ihr seid nur ein Taugenichts, der glaubt, eine Diebin zu sein. Aber im Gegensatz zu mir, seid Ihr ein Amateur. Ein blutiger Anfänger. Geht nach hause, bevor Euch die Draugr noch als ihr Abendessen ansehen“, spottete sie.
„Davor habe ich wenig Angst, die Draugr mögen kein Fell“, behauptete ich kühn. „Aber Euer Fett wird ihnen sicher schmecken.“
Dahleena blieb wie gewohnt kühl und ihr Gesicht war nach wie vor eine undurchschaubare Maske. Ich hasste sowas. „Ihr nehmt Euch wahrlich zu viel heraus. Vielleicht sollte man Euch mal eine Lektion erteilen, Talavi“, meinte sie beinahe gleichgültig, während sie den kleinen Knopf an der Wand drückte, den ich zuvor nicht mal bemerkt hatte.
Die andere Khajiit lächelte. „Ihr solltet lernen, auf die Details zu achten, Talavi“, fügte sie an, ehe sie durch die Öffnung ging, vor der zuvor noch eine Steinmauer war.
Verblüfft sah ich ihr nach. Wenn ich ihr folgte, bemerkte sie mich eventuell nicht und ...-
„Denkt nicht einmal im Traum daran, mir zu folgen, Talavi. Ich habe Euch gehört, da habt Ihr Euch gar nicht bewegt. Und nun geht. Dieses Grab gehört mir.“
Dachte sie wirklich, ich wäre so leicht unterzukriegen? Spöttisch rümpfte ich die Nase und folgte ihr. Dabei bemühte ich mich nicht einmal, zu schleichen. Ich ging, als ob wir in einer Stadt wären und gerade einen gemütlichen Einkaufsbummel machten.
„Oh ja, Talavi. Weckt die Draugr. Lenkt die Aufmerksamkeit auf Euch. Währenddessen hole ich mir alles und Ihr sterbt hier. Schöne Vorstellung. Für mich.“
Empört starrte ich die Leiterin der Diebesgilde an. „Ich könnte Euch einfach abstechen und hier verbluten lassen. Niemand würde nach Euch suchen und selbst wenn, wäre es schon zu spät“, konterte ich.
Sie lächelte und sah über die Schulter hinweg. „Das glaube ich nicht“, antwortete sie lediglich, ehe sie ihren Blick wieder nach vorne richtete.
Diese arrogante Khajiit! Wie konnte sie nur...-
Ah, was regte ich mich auf? Ich würde warten, bis sie alles hatte, dann würde ich sie erschießen und mir das Zeug schnappen. So einfach.
Also folgte ich ihr weiterhin, diesmal schlich ich jedoch, darauf bedacht, kein Geräusch zu machen, das die Draugr weckte. Während Dahleena, die sicher von meiner Anwesenheit wusste, die Draugr mit ihrem Bogen überwältigte, tat ich gar nichts. Nur im äußersten Notfall würde ich eingreifen. Sonst nicht.
Unachtsam wie ich war, trat ich auf eine Falle – der Boden unter Dahleena und mir brach auf und wir landeten in eiskaltem Wasser. Die andere Khajiit tauchte auf und schnappte nach Luft, während ich mich verzweifelt an einem alten, zerfallenen Treppengeländer festhielt.
Die Diebin wandte mir ihren eiskalten Blick zu. „Du unachtsames, dreckiges...-“, begann sie, atmete dann jedoch tief durch und lächelte finster. „Na los, sieh zu, dass du uns hier rausbringst!“
Seit wann hatte sie das recht, mich zu dutzen? Kühl erwiderte ich ihren Blick, dann sah ich mich um. Erkennen konnte ich kaum etwas und auch Dahleena sah ich nur, weil ihr Fell so hell war.
Eine Weile lang schwamm sie noch herum, ehe sie die Augen verdrehte, untertauchte und irgendetwas tat, was das Fallgitter an der Wand dazu brachte, sich zu öffnen. Wortlos starrte ich dorthin, während die Khajiit auftauchte und sich an Land zog. Sie war völlig durchnässt und schien darüber nicht sehr glücklich zu sein.
Nicht mein Problem. Mein Problem war allerdings, dass es mir gerade nicht besser ging. Vorsichtig schwamm ich an Land, zog mich hoch und rappelte mich auf.
Dahleena war schon dabei, sich aus den nassen Klamotten zu schälen und ihr Zeug auf dem Boden auszubreiten. Wortlos starrte ich sie an.
„Was? Noch nie eine nackte Khajiit gesehen, die darum bemüht ist, mit Feuerzaubern trocken zu werden?!“, fauchte sie mich an. Wahrscheinlich zurecht.
Noch immer starrte ich sie an, als wäre sie bescheuert. Sie schüttelte den Kopf über mich, ehe sie tatsächlich damit begann, ihre Feuerzauber vorsichtig so anzuwenden, dass ihre Sachen trockneten, sie aber nicht verbrannten. Begeistert beobachtete ich sie dabei.
Nach relativ kurzer Zeit war sie fertig, zog sich wieder an, verstaute ihre Sachen und wollte weitergehen. „Halt, Dahleena! Kannst du... mir vielleicht zeigen, wie du das...-“
„Nein.“ „Nein?“ „Nein. Weißt du etwa nicht, was das heißt?!“ „Doch, natürlich, aber...-“ „Halt den Mund, Talavi und komm, wenn du hier lebend rauskommen möchtest.“
Seufzend und sehr nass folgte ich ihr. Die Kälte machte es nicht besser, im Gegenteil – sie ließ mich so sehr frösteln, dass sich Dahleena irgendwann umdrehte, mich damit zum stehen brachte und dann einfach ihre Feuerzauber auf mich anwandte, ohne irgendetwas zu sagen.
Als ich dann trocken war, ging sie weiter. Warum half sie mir plötzlich? Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Diese Khajiit sollte mal jemand verstehen!
Wir kämpften uns gemeinsam durch die alte Ruine, dieses alte Hügelgrab. Als wir vor dem tiefsten Punkt standen, blickte Dahleena zu mir. „Ich weiß nicht, was uns da drin erwartet. Es könnte sein, dass wir es beide nicht überleben“, warnte sie mich vor. Ich nickte. „Ich verstehe nicht, dass eine Höhle in einem Hügelgrab endet... wie kann das sein?“, fragte ich leise.
Sie lächelte. „Die Nord haben ihre Gräber nie aufgezeichnet. So passiert das“, antwortete sie, zog eine Drachenklaue, die wir auf dem Weg gefunden hatten, aus der Tasche und blickte an die Unterseite des kunstvollen Schmuckstücks.
Denn die Drachenklauen waren eher Schlüssel, als wirkliche Klauen von echten Drachen. Sie betrachtete die Zeichen, dann drehte sie die drei Kreise in die richtigen Positionen und setzte die Klaue ein. Anscheinend hatte sie das schon öfter gemacht.
Natürlich war ich auch schon in einigen Gräbern herumgekrochen, aber bisher hatte ich nie eine Klaue gebraucht – und wenn, dann hatte ich immer einen Begleiter, der das für mich übernommen hatte, während ich die Draugr abwehrte, die von hinten ankamen.
So hatte ich es jedenfalls noch nie erlebt. Das schwere Tor verschwand langsam, aber sehr geräuschvoll und mit viel Staub im Boden. Dahleena warf mir einen letzten Blick zu, ehe sie in den Raum dahinter trat.
Vorsichtig folgte ich ihr, die Schwerter schon gezogen. Ich hielt normalerweise nicht viel von Magie, daher kämpfte ich mit zwei Schwertern.
Wenigstens darin war ich gut. Die Khajiit glitt durch die Dunkelheit, ohne sich zu vergewissern, dass ich noch da war.
Als ob sie es alleine...- Ein Geräusch ertönte, das so klang, als würde eine schwere Steinplatte über … naja … Stein gezogen.
Dann gab es ziemlichen Krach und ein markerschütternder Schrei wurde ausgestoßen. Von Dahleena stammte er jedoch nicht. Von mir auch nicht.
„Ein Drachenpriester!“, keuchte die andere Khajiit und taumelte zwei Schritte zurück. Hatte sie... Angst?
„Wenn wir ihn gemeinsam angreifen, können wir ihn besiegen“, meinte ich fest entschlossen. Sie sah zu mir. „Du bist verrückt, Talavi! Es ist ein Drachenpriester! Weißt du nicht, was das heißt?!“
Ich seufzte. „Doch. Jetzt mach dir nicht in die Hose und komm. Wir machen ihn kalt, schnappen uns seine Beute und verschwinden.“
Und damit trat ich auf ihn zu. Er schwebte über seinem Grab und erwartete unsere Ankunft. Er wartete, um zuzuschlagen. Definitiv.
Erschöpft lehnte ich an der Wortmauer und trank einen Schluck von dem Alto-Wein, den wir in einer der Truhen gefunden hatten. Dahleena saß völlig fertig auf der größten Truhe und starrte noch immer ungläubig auf den toten Drachenpriester.
„Siehst du, ich habe dir gesagt, wir schaffen es“, meinte ich. Blinzelnd hob sie den Blick und sah zu mir. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Danke, Talavi. Aber... das bleibt unter uns, ja?“
„Ja. Unser kleines Geheimnis, Dahleena“, erwiderte ich kichernd, erhob mich, trat zu ihr und setzte mich neben sie auf die Truhe. Dann hielt ich ihr den Wein hin. „Hier, probier mal. Ist ein guter Tropfen. Wäre etwas für deine Kameraden in der Diebesgilde.“ Sie zog eine Augenbraue hoch, betrachtete mich einen Moment lang und trank dann einen Schluck aus der Flasche.
Genüsslich schloss sie die Augen und ich lächelte. „Wir können teilen. Ich brauche nicht so viel Alto-Wein und ich kann mir jederzeit wieder etwas von dem Zeug beschaffen. Selbst wenn ich dafür Abenteurer überfallen muss.“
„Das Angebot nehme ich gerne an, Talavi... Sehr gerne.“
Lange Zeit saßen wir schweigend da. Von dem Hügelgrab ging keine Gefahr mehr für uns aus. Die Draugr waren tot und vom Drachenpriester war nicht mehr übrig, als Staub. Und eine Rüstung, aber das war nebensächlich.
„Meinst du, wir sollen langsam gehen, Dahleena?“, fragte ich. „Nein. Bleiben wir noch ein wenig, Talavi... ich habe es nicht eilig, zurückzukehren. Ich muss das hier verarbeiten.“
Ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und nahm noch einen kräftigen Schluck aus der Flasche mit dem Alto-Wein, ehe ich sie wieder an die Diebin reichte und entspannt von der Kiste rutschte, um es mir ein wenig auf dem Boden gemütlich zu machen.
„Möchtest du der Gilde beitreten?“ Überrascht riss ich den Kopf hoch und starrte Dahleena an. Meinte sie es ernst? Allerdings lächelte sie und diesmal war es ein sehr freundliches, warmes Lächeln.
„Sehr gerne, Dahleena. Und dann nehmen wir uns die nächste Ruine vor, mh?“, fragte ich schelmisch. Sie lachte und nahm einen kräftigen Zug aus der Flasche, die sie in der Hand hielt. „Mhh... das nächste Mal nehmen wir mehr Leute mit, aber ja, Dahleena. Die anderen werden nur die Packesel sein, mehr nicht.“
Kopfschüttelnd grinste ich sie an. Der Beginn einer engen Freundschaft war gemacht – durch einen einzigen Kampf.
Wie einfach es sein konnte, Freunde zu gewinnen...
Ich habe einen Eimer voller Schlamm und er gehört mir - ganz allein mir! (Monkey Island)

Und Arwen wurde mit einem Blind Date gequält XD
Einen Moment lang betrachtete ich mich kritisch im Spiegel. War es wirklich eine gute Idee gewesen, von Alexander ein Blind Date arrangieren zu lassen?
Und vor allem – war es eine gute Idee, in DEM Aufzug dort zu erscheinen? Unsicher runzelte ich die Stirn, während ich mich in dem langen, roten Kleid betrachtete. Das Haar war kunstvoll hochgesteckt, eine weiß-orangene Blüte war hineingeflochten. Oder sowas. Ich hatte keine Ahnung von Frisuren, da hatte mir Bás geholfen.
Seufzend schüttelte ich den Kopf und wandte mich von meinem Spiegelbild ab. Warum machte ich das überhaupt? Ah ja – ich hatte die Wette verloren.
Nun, immerhin hatte sich mein Mann stundenlang zuvor gemeinsam mit Alexander über mich lustig gemacht, weil ich jetzt auf ein Date mit irgendeinem Kerl musste. Leicht verdrehte ich die Augen, als ich daran dachte.
Warum hatte Nathanael überhaupt eingewilligt? Ach ja – weil der Typ, mit dem ich mich traf, wahrscheinlich komplett fremd war und außerdem von Alexander wusste, dass es kein richtiges Date war. Nur ein Essen, das quasi als 'Bestrafung' für die verlorene Wette da war.
Männer musste man mal verstehen. „Arwen? Bist du noch da drin?“
Überrascht sah ich zur Tür. „Ja. Was willst du, Alex?“
Mein Bruder konnte wirklich nervig sein. Er streckte den Kopf ins Zimmer und grinste frech. „Wollte mich nur vergewissern, dass du dich umgezogen hast und endlich losgehst!“, erwiderte er.
Ich schnaubte leise. „Ich bin kein kleines Kind mehr. Außerdem bin ich viele Jahrtausende älter als du, Bruderherz, und du zweifelst an, dass ich losgehe?“
Der Dämon grinste schelmisch. „Oh ja, Arwen, ich zweifle es an. Ich kenne dich.“ Grummelnd trat ich zur Tür, öffnete sie und schob mich an ihm vorbei.
Verloren, wie ein Pinguin in der heißen Wüste, stand ich am Waldrand. Das war der ausgemachte Treffpunkt gewesen – aber hier war niemand zu sehen.
Ob das alles nur ein dummer Streich von Alex gewesen war? Wollte er mich bestrafen, indem er mir vorspielte, ich hätte ein Blind Date – und dabei würde das nur aus warten bestehen?
Schritte ertönten. Instinktiv griff ich nach dem Dolch, der unter meinem Kleid verborgen war, doch ich kam nicht dazu, ihn zu ziehen.
„Arwen?“ Eine mir nur zu vertraute Stimme ertönte. Für einen Moment hatte ich das Gefühl, mein Herz würde stehen bleiben. Die Hand schwebte noch in der Luft, während ich den Waldboden anstarrte.
„Ähm... Arwen?“ Blinzelnd hob ich den Blick und richtete ihn auf den Mann, der mich angesprochen hatte. Er sah aus wie immer – fast.
Besorgt runzelte ich die Stirn, als ich bemerkte, dass er schwarze Ringe unter den Augen hatte. Seine Haut war blass und er wirkte so, als hätte er in letzter Zeit nicht viel Schlaf. Sein rotes Haar hing glanzlos herab.
„Was ist mit dir passiert?“, fragte ich leise. „Du siehst ja schrecklich aus...“
Er lächelte bitter. In seinen Bernsteinaugen lagen so viele Gefühle, dass ich den Blick abwenden musste. „Ich schätze, du weißt es ganz genau“, erwiderte er. „Man beäugt mich noch immer sehr kritisch. Niemand traut mir so ganz, keiner möchte etwas mit mir zu tun haben. Ich darf meine eigenen Kinder nicht sehen, weil ein anderer sie als seine eigenen ansieht und nicht möchte, dass sie mit einem 'Monster' abhängen. Und die einzige Frau, die ich liebe, kann ich nicht haben, weil sie einem anderen gehört...“
Hilflos ballte ich die Hände zu Fäusten. Sanft legte er die Hand unter mein Kinn und hob es an, damit ich ihn ansehen musste. Oh, wie ich es hasste! Ich hasste es so sehr!
„Arwen, ich bin glücklich, dass du in Nathanael den Mann gefunden hast, den du dir schon immer...-“
„Hör auf!“, fauchte ich gereizt und sah verzweifelt zu Dúath Dagnir auf. Er lächelte. „Du kommst noch immer nicht damit klar?“, fragte er.
Ich schüttelte den Kopf und schlang die Arme um mich selbst. „Wie denn auch? Wir konnten uns nie aussprechen und... meine... unsere Kinder wollen dich kennenlernen, können aber nicht, weil Nathanael es nicht gerne sieht. Und wüsste er, dass Alex dich für das Blind Date ausgewählt hat, würde er wohl irgendjemanden umbringen. Entweder Alexander oder dich. Oder euch beide.“
Die Lippen presste ich zu einem dünnen Strich zusammen, nachdem ich zuende gesprochen hatte.
Der hochgewachsene Mann seufzte tief und ließ die Hand endlich sinken.
„Arwen... ich wünschte fast, wir wären noch in Alandruel. Ich wünschte fast, du hättest mich einfach zurückgelassen. Dann … dann gäbe es jetzt nicht all diese Probleme... all diese überflüssigen Probleme... Man traut mir nicht... man wird mir wohl niemals...-“
„Halt den Mund“, flehte ich und nahm die Hände Dúath's. Verzweifelt blickte ich zu ihm auf, ehe ich ihn stürmisch umarmte.
„Wenn ich dich zurückgelassen hätte, hätte ich mir das nie verziehen“, brachte ich hervor. „Und ich werde dafür sorgen, dass wenigstens unsere Kinder dich sehen dürfen! Sie sind alt genug, sie können selbst entscheiden, was sie wollen. Das hat niemand für sie zu übernehmen. Ich... Dúath, sag nie wieder, dass du am liebsten zurückgelassen worden wärst! Ich weiß, dass es da draußen Wesen gibt, die dir vertrauen. Denk doch alleine an Umbra, Occulta und Sayeth! Denk an Sonea! Sie VERTRAUEN dir! ICH vertraue dir! Bedeutet dir das etwa gar nichts?!“
Ich hob den Kopf, um ihn ansehen zu können. Wortlos und mit offenem Mund starrte er mich an, als wäre er sprachlos und hätte nicht mehr viel zu sagen. Hatte er wohl auch nicht, nach der Standpauke, die ich ihm gerade gehalten hatte.
Unsicher räusperte ich mich. „Entschuldige... ich...-“ „Genau das hab ich wohl gebraucht“, murmelte er lediglich und stützte das Kinn auf meinem Kopf ab.
Irritiert blieb ich stehen, ehe ich mich etwas mehr an ihn kuschelte und die Arme fester um ihn schlang. Er roch gut. Wie immer.
„Was machen wir jetzt?“, fragte ich nach einer gefühlten Ewigkeit. Dúath zuckte die Schultern und sah auf mich herab. „Wie wäre es, wenn wir etwas essen? Ich habe schon alles vorbereitet, weil ich dachte, Alexander würde mich mit einer Frau bekannt machen, die ich nicht kenne und...-“
„Ich verstehe, was du meinst“, unterbrach ich ihn. „Aber etwas essen klingt gut. Ich sterbe gleich vor hunger!“
Er zog eine Augenbraue hoch und lächelte. „Du bist damals auch nicht gestorben, so schnell bringt dich nichts um, Arwen.“
Grummelnd streckte ich ihm die Zunge raus, woraufhin er lediglich lachte, mir den Arm um die Schulter legte und losging. Tiefer in den Wald hinein.
Neugierig folgte ich ihm – wo gingen wir wohl hin? Was hatte er vorbereitet?
Meine Gedanken wanderten zu längst vergangenen Tagen, als man Alandruel noch als jung bezeichnen konnte – mittlerweile lebten wir in Belutran, einer neuen Welt. Einer JUNGEN Welt.
Jedenfalls war Dúath schon damals sehr kreativ gewesen, was Verabredungen anging. Auch wenn es nicht so wirkte: Er hatte das Herz am rechten Fleck und im Endeffekt wünschte ich ihm, dass auch er eines Tages seine große Liebe fand und über mich hinwegkommen konnte.
Aber ob das möglich war, wusste ich ehrlich gesagt nicht – all die Jahrtausende über hatte er nie aufgehört mich zu lieben, und das, obwohl er ein Insasse des schwarzen Nichts gewesen war.
Es war alles nur wegen seiner Unachtsamkeit mit zu mächtigen Büchern für Flüche gewesen – hätte er besser aufgepasst, wer wüsste dann schon, wie mein Leben verlaufen wäre?
Vielleicht wäre ich niemals bei den Totenwächtern gelandet und Schlüsselwächterin geworden. Vielleicht hätte ich dann eine riesige Familie mit Dúath gegründet. Vielleicht auch nicht.
So oder so – ich wusste es nicht und es gab auch keine Möglichkeit, es herauszufinden. Und der verlorenen Zeit nachzutrauern, war ebenso schwachsinnig. Viel eher sollte ich es genießen, mal wieder mit ihm alleine zu sein und mich mit ihm zu unterhalten.
Ganz ohne Zwischenfälle, die Nathanael noch wütender machen konnten. Zugegeben – ich war schwierig. Das war ich schon immer gewesen. Auch Dúath war von mir betrogen worden, allerdings nur unter dem Einfluss von sehr viel Alkohol. Und wenn ich jetzt so zurück dachte: Bei Nathanael war es auch nicht anders gewesen. In irgendeiner Hinsicht hatte ich jeden Mann, mit dem ich schon mal eine Beziehung eingegangen war, betrogen. Dúath hatte ich mit Dorchadas betrogen, auch wenn ich zu meiner Verteidigung sagen musste, dass Dúath zu der Zeit bereits im schwarzen Nichts saß und die Lage relativ hoffnungslos war.
Dorchadas war dann von mir mit Nathanael betrogen worden und Nathanael unter dem Einfluss von Deria's Wein mit Dúath Dagnir.
„An was denkst du gerade?“
Ich nahm die Frage kaum wahr, erst, als Dúath mich anhielt, sah ich verwirrt auf. „An was hast du gedacht?“, erkundigte er sich erneut.
„Ach... nur daran, dass ich irgendwie jeden Kerl betrogen habe, den ich gern hatte“, antwortete ich und winkte ab. „Nichts weltbewegendes also.“
Seufzend schüttelte er den Kopf, lächelte allerdings. „Tja, so läuft das Leben, mh?“
Ich nickte und setzte mich dann langsam wieder in Bewegung. Eine Lichtung tat sich kurze Zeit später vor uns auf – eine große Wolldecke war am Boden ausgebreitet, in der Mitte stand ein Korb mit allerlei Zeug darin. Nein, korrigiere – es waren sogar zwei Körbe, die nah beieinander standen.
Blumen wuchsen auf der Lichtung und verbreiteten einen guten Duft. Falter glitten sanft durch die Luft und der Wind spielte mit den Blättern.
Eine Hand wedelte vor meinem Gesicht herum. „Lebst du noch?“
Verärgert schlug ich die Hand weg und schniefte beleidigt. „Anscheinend schon“, brummte Dúath grinsend und führte mich zu der Decke.
Pappsatt lag ich auf der Wolldecke, neben Dúath, und starrte in den blauen, nur leicht bewölkten Himmel hinauf. Der Mann neben mir schnarchte ausgiebig, was mir ein kleines Lächeln aufs Gesicht zauberte.
Er brauchte den Schlaf und dass er sich in meiner Nähe gut genug fühlte, um ein Nickerchen zu machen, ehrte mich.
Schweigend drehte ich den Kopf in seine Richtung und beobachtete ihn nachdenklich. Er brauchte dringend wieder etwas, das er tun konnte – umgeben von Personen, denen er trauen konnte und die ihm ebenso vertrauten.
Personen, die keine Vorurteile hatten, weil er lange Zeit wegen einem Fluch im schwarzen Nichts saß.
Apropos schwarzes Nichts... selbst wenn es andere Gründe gehabt hätte, dass er 'verrückt' gewesen war, ich hätte ihn trotz allem mitgenommen. Ich hätte mir nie verzeihen können, hätte ich ihn einfach dort sterben lassen.
Das würde meiner Natur völlig widersprechen – und das, obwohl ich eine ehemalige Assassinin war. Man hatte mich als Königin der Unterwelt gekannt... aber auch als Derias Löwin. Als die Beschützerin derjenigen, die Hilfe brauchten. Als die Person, die alles im Gleichgewicht hielt.
Kurz nachdem ich weg gewesen war, war Deria 'abgestürzt' – die einst so prächtige Stadt war verwelkt und...- „Mhhh.... nam nam nam“, schmatzte Dúath und rollte sich auf den Bauch. Wortlos starrte ich ihn an, unfähig, meinen Gedankengang fortzusetzen.
Woran hatte ich eigentlich gedacht? „Arwen, du wirst alt“, murmelte ich zu mir selbst, drehte mich auf die Seite und schloss seufzend die Augen.
Die Nacht war hereingebrochen und ich hatte mich schon längst von Dúath verabschiedet. Er war nach hause gegangen – und ich auch.
Nathanael und Alexander saßen im Wohnzimmer, als ich ins Haus kam. Zumindest den Geräuschen nach waren sie dort.
Seufzend schlüpfte ich aus den Schuhen und tapste leise auf den Raum zu. Vorsichtig lugte ich hinein und zog die Augenbrauen hoch, als ich sah, dass da noch mehr Leute waren – Beraph, Samuel, Kementári, Ralath, Astaldo, Zengat, Briar, Xantor... und noch mehr.
Zengat machte gerade irgendetwas vor, das Alexander und Nathanael ziemlich zum Lachen gebracht hatte – aber waru...-
Die Erkenntnis traf mich wie ein harter Faustschlag ins Gesicht. „Zengat!“, rief ich empört aus. Alle Blicke wandten sich mir zu, als ich eintrat, auf ihn zuging und nur dadurch aufgehalten wurde, dass er meine Hand knapp vor seinem Gesicht auffing. Meine Wangen fühlten sich heiß an und ein wenig wütend starrte ich den Vampir vor mir an.
„Was im schwarzen Nichts passiert, bleibt im schwarzen Nichts! Wie oft muss ich dir das eigentlich noch...-“
„Du weißt doch, ich bin unbelehrbar!“, erwiderte er kichernd und zog mich einfach in eine Umarmung. Na toll. „Geh nach hause, du bist ja stockbesoffen. Und du stinkst nach Bier“, maulte ich und drückte ihn leicht von mir weg. Schmollend und mit großen Augen sah er auf mich herab, woraufhin ich grummelte und ihn kurz drückte, dann aber wieder losließ.
„Natta, bist du auch völlig dicht oder...-“ „Ich hab keinen Tropfen Alkohol getrunken“, antwortete er. „Was man von den meisten anderen hier nicht behaupten kann.“
Erleichtert atmete ich auf. „Gut. Ich muss mit dir reden.“
Er runzelte die Stirn, erhob sich jedoch und verließ mit mir den Raum, während die anderen wohl munter weiterspielten.
„Also, was gibt es?“ Neugierig sah er auf mich herab, während er sich an die Wand lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte.
„Der Mann, mit dem ich mich getroffen habe, war Dúath Dagnir“, antwortete ich, woraufhin er sich anspannte. Sein Gesicht verzog sich und für einen Moment hatte ich Angst, er würde sofort ins Wohnzimmer rennen und Alexander grün und blau schlagen. Allerdings blieb er stehen.
„Und weiter?“ „Wir haben nett geplaudert, etwas zusammen gegessen und... verdammt, Nathanael, er sieht schrecklich aus. Lass doch wenigstens seine Kinder zu ihm! Sie können selbst entscheiden, ob sie ihn sehen wollen oder nicht.“
Verzweifelt sah ich zu meinem Mann auf. „Und lass mich ihm helfen. Ich werde keinen Tropfen Wein in seiner Nähe anrühren und ich weiß, dass er nüchtern auch niemals irgendetwas wagen würde. Das hat er heute oft genug unter Beweis gestellt.“
„Woher weiß ich, dass du mich nicht anlügst? Woher weiß ich, dass er dich nicht doch geküsst hat?“
Seufzend sah ich auf. „Mein Wort muss dir wohl reichen“, erwiderte ich. „Denn beweisen kann ich es nicht. Aber... bitte, Natta. Ich will ihm helfen, ich...“
„Na gut.“
Aber Nat... moment. Du... war das... war das ein ja?“ Er nickte. „Aber nur unter der Bedingung, dass immer jemand bei dir ist, wenn du zu ihm gehst“, antwortete er. Zufrieden schien er mit der Lösung nicht zu sein, trotz allem schlug er es vor.
Für einen kurzen Moment blieb ich stehen, ehe ich ihn fest umarmte. „Keine Angst, ich werde immer jemanden bei mir haben. Und wenn du möchtest, mache ich euch beide auch mal näher miteinander bekannt, ich bin mir sicher, du wirst mit ihm klarkommen.“
Jedenfalls hoffte ich das...
Ich habe einen Eimer voller Schlamm und er gehört mir - ganz allein mir! (Monkey Island)

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