Jeden morgen vor der Schule, ging sie ins Krankenhaus um ihre Schwester zu besuchen.
Jedes mal, sah sie ihre Schwester und bei ihrem Anblick, stiegen ihr die Tränen in die Augen.
Jedes Mal, musste sie ihre Schwester krank in diesem Bett liegen sehen und sie trösten.
"Es wird alles gut" Sagte sie "Du musst stark sein". Ihre Schwester lächelte jedes Mal und sagte: "Du bist die Beste".
Sie ging in die Schule, wie immer. Sie konnte sich nicht konzentrieren, doch versuchte sie, auch weiterhin ihre Leistungen aufrecht zu erhalten. Sie hörte jedes Mal, wie die anderen sagten, wie schwer sie es doch alle hatten, was sie alles Schlimmes erlebt haben. Doch was stimmt davon? Wissen sie alle was 'schlimm' überhaupt bedeutet? Nein!
Doch sie hielt den Mund, wie immer, sie sagte nichts, lachte auch nicht, nein, doch sie versuchte so gut wie möglich sich 'normal' zu verhalten und den anderen zu zeigen, dass es ihr "gut" ging.
Nach der Schule, ging sie wieder zu ihrer Schwester. Doch dieses Mal, war alles anders. Dieses Mal, war das Bett ihrer Schwester leer, dieses Mal, waren ihre Eltern bereits früher, als sonst da. Ihr Vater und ihre Mutter standen, sich in den Armen liegend, vor dem leeren Bett. Ihre Mutter weinte und ihr Vater stand nur stillschweigend da.
Sie wusste, was das bedeutete, sie wusste, dass sie ihre Schwester nie wieder sehen würde, sie wusste, dass ihr Leben nun keinen Sinn mehr ergab. Weinend brach sie auf dem Boden zusammen, ihre Mutter versuchte noch, sie zu trösten. Nur war das sinnlos, wenn beide weinten. Sie wusste nicht, wie lange sie so da auf dem Boden kauerte, doch es kamen Ärzte, Leute in weißen Kitteln, die ihr irgendwas in den Arm spritzen. Wenig später, hörte sie auf zu weinen, sie wusste nicht warum, doch sie fühlte sich nicht mehr traurig, sondern einfach nur.... leer.